Forschungsprojekte

Prof. North und sein Team am Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuzeit setzten in den letzten Jahren Maßstäbe für die interdisziplinäre historische Forschung an der Universität Greifswald und darüber hinaus. Die abgeschlossenen und laufenden Forschungsprojekte verbinden die innovativen Forschungsschwerpunkte und -ansätze und leisteten damit einen bedeutenden Beitrag zur Etablierung des Ostseeraumschwerpunktes in Greifswald. Insbesondere die Projekte zur „Integration des südlichen Ostseeraumes“ sowie die Erforschung der vielfältigen Beziehungen zwischen „Land und Meer“ nahmen die aktuellen Forschungsfragen zum kulturellen Austausch, wirtschaftlichen und kulturellen Netzwerken sowie den räumlichen Abgrenzungen einer Weltregion auf. Diese Ansätze sind vielfältig zusammen mit Kollegen anderer Disziplinen in Greifswald und im gesamten Ostseeraum erforscht worden und mündeten in der Einrichtung zweier großer, aufeinanderfolgender Graduiertenschulen zur „Kontaktzone Mare Balticum“ und zu „Baltic Borderlands“. Hierdurch sind besondere Strukturen zur interdisziplinären Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Region etabliert worden, die in Zusammenarbeit mit den Universitäten Lund und Tartu weit über Greifswald hinausreichen und internationalen Standards entspricht.

Um den Referenzrahmen zu erweitern und damit auch innovative Konzepte und Forschungsfragen anderer wichtiger Weltregionen einfließen zu lassen, initiierten Prof. North und seine Mitarbeiter wichtige Forschungsprojekte, die vergleichend insbesondere asiatische Seeregionen und integrative Netzwerke in den Blick nahmen. Neben der Untersuchung kultureller Transferprozesse am Beispiel von Kunst, Traditionen, Technik und Ideen in der Frühen Neuzeit beschäftigen sich die neuesten Untersuchungen insbesondere mit der Wirkung dieses Erbes seit dem 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Hierdurch wird die Rolle der Erinnerungskulturen bei der Gestaltung von Räumen in den Blick genommen – ein Umstand der sowohl für den Ostseeraum als auch für Südostasien eine besondere Rolle spielt. Mit der Erforschung von Integration und Austausch als Kernelementen der zeitgenössischen Forschungsfragen der Geisteswissenschaften seit der Wende 1990 stellte sich vermehrt in den verschiedenen Projekten die Frage nach Grenzen und Grenzräumen, durch die die untersuchten Prozesse beeinflusst wurden. Mit dem Internationalen Graduiertenkolleg „Baltic Borderlands“ und der Entwicklung des Forschungsansatzes BoRDERS soll diesen aktuellen Forschungsfragen Rechnung getragen werden.

Neben den Verbundprojekten zwischen Ostsee und südchinesischem Meer widmet sich der Lehrstuhl auch intensiv der Erforschung und Bewahrung regionalgeschichtlich wertvoller Institutionen und Quellen. So entsteht im EU-geförderten Projekt ENBaCH ein Atlas zur Barockkultur im Ostseeraum, der die europäische Bedeutung der Region illustriert. Mit der Erforschung des Wismarer Tribunals wurde ein wichtiger Beitrag zur Darstellung der Verzahnung deutscher und schwedischer Rechtsgeschichte seit 1653 geleistet. Mit dem unermüdlichen Einsatz für die universitären Sammlungen an der Universität Greifswald als Mitglied im internationalen Forschungsverbund zur „Material Basis of Disciplinarity“ wurde nicht nur auf das wissenschaftliche Erbe dieser Universität hingewiesen, sondern wird auch ein Beitrag zur Erforschung der Entstehung der modernen wissenschaftlichen Disziplinen und ihrer Grenzen geleistet.


"Brasilien und Pommern - Gestern und Heute"

Projektleiter:

PD Dr. Robert Riemer und Dr. Jörg Driesner

(01.02.2014-31.01.2015)

Projekt im Rahmen des BMBF-Projekts interStudies der Universität Greifswald

 

Dienstag, 24. September 2019, 19.00 Uhr im Rostocker Rathaus
Dr. Jörg Driesner " Von Pommern nach Brasilien – Historische Verbindungslinien "
Impulsvorträge und Podiumsdiskussion "Brasilien - Verbindungen zu Mecklenburg-Vorpommern damals und heute"
Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung M-V in Zusammenarbeit mit enviMV - Netzwerk für Clean Technologie und Innovation aus Mecklenburg-Vorpommern
 


Arado-Siedlung in Anklam

Projektleiter: Dr. Jörg Driesner

(01.02.2013-31.01.2014)

Projekt im Rahmen des BMBF-Projekts interStudies der Universität Greifswald

„Die Inszenierung des Todes in Übersee. Koloniale Sepulkralkultur in Indien zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert"

[„Colonial Burial Culture in India”] , Deutsche Forschungsgemeinschaft (10/2003-09/2005).

 

Kontakt

Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Frühen Neuzeit
Historisches Institut der Universität Greifswald
Domstraße 9 A
17489 Greifswald

Telefon +49 3834 420 3331