Anna Efremowa, M.A.

Vita

Anna Efremowa machte ihr Abitur auf dem zweiten Bildungsweg. Ihr Studium der Erziehungswissenschaften und Soziologie (Bachelor) absolvierte sie an der Universität Bielefeld und verbrachte ein Auslandssemester an der Universität Stockholm. Im Masterstudium studierte sie Gender Studies an der Universität Bielefeld. Während ihres Studiums war sie stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte (für die Statusgruppe der Studierenden) an der Universität Bielefeld. Darüber hinaus engagierte sich Anna Efremowa von 2014 bis 2018 in der bundespolitischen Gleichstellungsarbeit als Sprecherin der Kommission für studentische Angelegenheiten (KostA) in der Bundeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten (BuKof) und in der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten (LaKof NRW). In ihrer Masterarbeit untersuchte sie vergleichend den historischen Antifeminismus in der wilhelminischen Gesellschaft und den Anti-Gender-Diskurs der AfD. Nach ihrem Studium arbeitet sie an der Universität Bielefeld im Dezernat für Personal und Organisation als Mitarbeiterin im Projekt „diversity policy“ – zur Entwicklung einer umfassenden Diversity-Strategie für die Universität Bielefeld. Von 2019 bis 2021 arbeitete sie am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) in Bielefeld als Koordinatorin der Forschungsgruppe „Weltweite Anfechtungen von Frauen- und Geschlechterrechten“.

Forschungsthema

Antifeministische und „Anti-Gender“ Diskurse in Russland seit Ende der Sowjetunion— Einfluss und Beitrag der Russisch-Orthodoxen Kirche als (trans)nationale Akteurin

Das Dissertationsprojekt befasst sich mit antifeministischen Entwicklungen und Diskursen, die seit den 1990er Jahren in der Russischen Föderation insbesondere im Hinblick auf die Rolle und den Beitrag der Russisch-Orthodoxen Kirche zu beobachten sind. Aus einer diskurstheoretischen Perspektive auf Grundlage der wissenssoziologischen Diskursanalyse soll untersucht werden, wie Vorstellungen von Religion, Gender sowie Staat und Nation zueinander in Beziehung gesetzt werden, um „progressive“ Geschlechterpolitik abzulehnen. Darüber hinaus ist die Arbeit von dem Interesse geleitet, die Russisch-orthodoxe Kirche auch als (trans-)nationale Normgeberin und politische Akteurin in aktuellen (globalen) antifeministischen und sogenannten „Anti-Gender“-Mobilisierungen herauszustellen.

Es wird dabei der Frage nachgegangen, in welcher Wechselwirkung Geschlechterpolitiken mit übergeordneten Machtstrukturen stehen. Die Arbeit möchte somit zeigen, wie einerseits in religiösen Diskursen politische Hegemonien und anhaltende imperiale Hinterlassenschaften verhandelt werden und andererseits, welche Widersprüche und Konflikte im Wandel von Geschlechterverhältnissen im postsowjetischen Russland erkennbar sind.

Auszeichnungen

Best Thesis Award, Sektion Frauen- und Geschlechterforschung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS), 2019.