Professorin Dr. Annelie Ramsbrock

Lehrstuhlinhaberin

Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit

Raum 2.08
Domstraße 9a
17487 Greifswald

annelie.ramsbrockuni-greifswaldde
Tel.: +49 3834 420 3328

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Vita

seit 04/2023
Prorektorin für die Aufgabenbereiche Personalentwicklung, Organisation und Diversität 

seit 04/2022
Professorin für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit an der Universität Greifswald

01/2021-03/2022
Leitung der Forschungsabteilung "Regime des Sozialen" am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

08/2020-12/2020
Projektleiterin am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

07/2020
Habilitation an der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin

10/2019-07/2020
Vertretung der Professur für Europäische Kultur- und Zeitgeschichte an der Georg-August-Universität
Göttingen

01/2019-09/2019
Projektleiterin am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

01/2018-04/2018
Visiting Fellow am St Antony's College, University of Oxford

01/2017-12/2018
Forschungsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung

10/2013-10/2021
Lehrbeauftragte an der Humboldt-Universität zu Berlin

04/2010
Dr. phil. an der Freien Universität Berlin

02/2009-12/2016
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZZF Potsdam

05/2007-01/2009
Promotionsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung

01/2006-03/2010
Doktorandin am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin (Prof. Dr. Paul Nolte)

05/2004-04/2007
Koordinatorin des Arbeitsbereichs Internationale Forschungskooperationen am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

04/2002-04/2004
Referentin des Präsidenten am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen (Prof. Dr. Jörn Rüsen)

03/2002
M.A. an der Universität Bielefeld

WS 1998-SoSe 1999
Studium der Neueren Geschichte und Kunstgeschichte, The Johns Hopkins University, Baltimore, USA

SoSe 1996-WS 2002
Studium der Geschichtswissenschaft, Germanistik und Ev. Theologie, Universität Bielefeld

Auszeichnungen und Funktionen

2022
Richard Schmid Preis des Forums Justizgeschichte für das Buch "Geschlossene Gesellschaft"

2017-2019
Forschungsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung

2018
Visiting Fellow am St Antony's College, University of Oxford

seit 2015
Mitherausgeberin der Zeitschrift Werkstatt Geschichte

2012
Geisteswissenschaften International. Preis zur Förderung der Übersetzung geisteswissenschaftlicher Werke

2011
Shortlist des Förderpreises "Opus Primum" der Volkswagen Stiftung für die beste Nachwuchspublikation des
Jahres

2007-2009
Promotionsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung

1998-1999
Stipendiatin des DAAD

1998-2002
Stipendiatin des Evangelischen Studienwerks Villigst

 

Publikationen

Monographien

Geschlossene Gesellschaft. Das Gefängnis als Sozialversuch – eine bundesdeutsche Geschichte, Frankfurt/Main (S. Fischer Verlag) 2020.

The Science of Beauty. Culture and Cosmetics in Modern Germany, 1750-1930, New York (Palgrave-Macmillan) 2015; Taschenbuchausgabe 2016.

Korrigierte Körper. Eine Geschichte künstlicher Schönheit in der Moderne, Göttingen (Wallstein Verlag) 2011.

Herausgeberschaften

Politische Gefangene, Themenheft "WerkstattGeschichte", Heft 80 (mit Gabriele Metzler), Essen 2019.

Fotografien im 20. Jahrhundert. Vermittlung und Verbreitung (mit Annette Vowinckel und Malte Zierenberg), Göttingen (Wallstein), 2013.

Conflicted Memories. Europeanizing Contemporary Histories (mit Konrad H. Jarausch und Thomas Lindenberger), New York (Berghahn Books) 2007; Taschenbuchausgabe 2011.

Die Unruhe der Kultur. Potentiale des Utopischen (mit Jörn Rüsen und Michael Fehr), Weilerswist (Velbrück Verlag) 2004.

Aufsätze

Gefangenenliteratur in der BRD um 1970 als Korpus für Geschichts- wie Literaturwissenschaft. Ein Mailwechsel (mit Jörg Döring), in: Marlene Kirsten, Eva Stubenrauch (Hg.), Zeitliteratur und Gegenwartsgeschichte. Dialog zweier Disziplinen, Hannover (Wehrhahn Verlag) 2025, S. 125-144.

Sich schreibend verbessern. Gefängnisreform und Gefangenenliteratur, in: Marlene Kirsten, Eva Stubenrauch (Hg.), Zeitliteratur und Gegenwartsgeschichte. Dialog zweier Disziplinen, Hannover (Wehrhahn Verlag) 2025, S. 107-124.

Be empathetic! On the Relationship of Inmates and Guards in the West German Penal System, in: Annual History of Education Research 30/2024, hg. von Sylvia Kesper-Biermann et. al., S. 117-135.

Der Ort des Verhaltens in der juristischen Anthropologie, in: Sophia Gräfe, Georg Toepfer (Hg.), Wissensgeschichte des Verhaltens. Interdisziplinäre Perspektiven, Berlin (De Gruyter) 2024, S. 343-363.

Öffentlichkeit hinter Gittern. Strafvollzug, Medien und Politik in Westdeutschland (1954-1973), in: Jörg Requate, Dirk Schumann, Petra Terhoeven (Hg.), Die (Un)Sichtbarkeit der Gewalt: Medialisierungsdynamiken seit dem späten 19. Jahrhundert, Göttingen 2023, S. 190-206. 

Körper, in: Martin Sabrow, Achim Saupe (Hg.), Handbuch Historische Authentizität, erscheint Göttingen (Wallstein) 2022, S. 252-254.

Im Zweifel gegen die Freiheit. Sozialtherapeutische Anstalten zwischen Resozialisierung und Restauration, in: Franz-Werner Kersting, Marc von Miquel, Wilfried Rudloff, Malte Thießen (Hg.), Das Ende der Anstalt? Stationäre Großeinrichtungen, öffentliche Kritik und Deinstitutionalisierung seit den 1970er Jahre, Berlin 2022, S. 251-266.

Unfreiwillig ausgestiegen. Zur Legitimation der Freiheitsstrafe in demokratischen Gesellschaften, in: Petra Terhoeven, Tobias Weidner (Hg). Exit. Ausstieg und Verweigerung in offenen Gesellschaften nach 1945, Göttingen (Wallstein) 2020, S. 114-131.

politische gefangene. Editorial (mit Gabriele Metzler), in: WerkstattGeschichte, politische gefangene, Heft 80, Essen 2019, S. 3-7.

Die Würde des Mannes ist antastbar. 50 Jahre Kastrationsgesetz in Deutschland, 10. März 2019, geschichtedergegenwart.ch/die-wuerde-des-mannes-ist-antastbar-50...

Vom Schlagstock zur Sozialtherapie. Gewalt hinter Gittern in Westdeutschland, in: Zeithistorischen Forschungen/Studies in Contemporary History, Heft 2, 2018, S. 277-301.

Das verlorene Geschlecht. Zur Kastration von Sexualstraftätern nach 1945, in: Maren Möhring, Maria Bühner (Hg.), Europäische Geschlechtergeschichte in Quellen und Essays, Stuttgart (Steiner Verlag) 2018, S. 209-223 (zugleich: Themenportal Europäische Geschichte, www.europa.clio-online.de/essay/id/artikel-3142.)

The "Face of War" in Weimar Visual Culture, in: Jennifer Evans, Paul Betts, Stefan-Ludwig Hoffmann (Hg.), The Ethics of Seeing. Photography and Twentieth-Century German History, New York (Berghahn Books) 2018, S. 57-78.

Lebenslang. Sozialprognose und Kriminalprävention, 1890-1980, in: Malte Thiessen, Nikolai Hannig (Hg.), Vorsorgen in der Moderne: Akteure, Räume und Praktiken, München (Oldenbourg Verlag) 2017, S. 45-62.

Schnittstellen. Der Ausnahmezustand als persönliche Erfahrung und medizinisches Argument im langen 19. Jahrhundert, in: Hannah Ahlheim (Hg.), Gewalt, Zurichtung, Befreiung? Körperliche "Ausnahmezustände" 1880-2000, Göttingen (Wallstein) 2017, S. 72-92.

Social Cosmetics. Weimar Beauty Politics between Welfare and Empowerment, in: German History 4/2016, S. 555-578.

Menschliche Dinge und dingliche Menschen. Positionen und Perspektiven (mit Thomas Schnalke und Paula-Irene Villa), in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 3/2016, S. 488-505.

Gewalt und Gefängnis - Metamorphosen einer Wahlverwandtschaft in Westdeutschland, in: Thomas Lindenberger, Martin Sabrow (Hg.), German Zeitgeschichte. Konturen eines Forschungsfeldes, Göttingen (Wallstein) 2016, S. 226-241.

„Der liebe Gott wird korrigiert!“ Schönheitschirurgie in der klassischen Moderne, in: Ada Borkenhagen, Eva Brinkschulte, Jörg Frommer, Elmar Brähler (Hg,), Schönheitsmedizin. Kulturgeschichtliche, ethische und medizinpsychologische Perspektiven, Gießen (Psychosozial-Verlag), 2016, S. 31-40.

Körperpolitik als Sozialpolitik. Die »Entstellungsfürsorge« in der Weimarer Republik, in: Westfälische Forschungen 2015, Themenheft „Inklusion/Exklusion“ hg. von Elsbeth Bösl, S. 131-147.

Präventiver Freiheitsentzug. Sicherungsverwahrung in Deutschland im 20. Jahrhundert, in: Traverse. Zeitschrift für Geschichte – Revue d'histoire, 1/2014, S. 98-108.

Ästhetische Chirurgie. Zur Entstehung eines modernen medizinischen Konzeptes, in: chirurgische praxis 77/1, 2014, S. 1-11.

Verwundete Gesichter, verhindertes Sehen. Medizinische Fotografien des Ersten Weltkriegs, in: Annelie Ramsbrock, Annette Vowinckel, Malte Zierenberg (Hg.), Fotografien im 20. Jahrhundert. Verbreitung und Vermittlung, Göttingen (Wallstein) 2013, S. 175-201.

Bildagenten und Bildformate. Ordnungen fotografischer Sichtbarkeit (mit Malte Zierenberg und Annette Vowinckel), in: Annelie Ramsbrock, Annette Vowinckel, Malte Zierenberg (Hg.), Fotografien im 20. Jahrhundert. Verbreitung und Vermittlung, Göttingen (Wallstein) 2013, S. 7-17.

Rationalitäten der Schönheit. Wissenschaftliche Kosmetik zwischen Aufklärung und Weltwirtschaftskrise, in: Historische Anthropologie 1/2013, S. 103-126.

Physische Form und seelisches Leid. Zur medizinischen Indikation von Schönheitsoperationen um 1900, in: KM Magazin, Nr. 75, Januar 2013, S. 5-11.

Krise der "natürlichen" Ordnungen: Körper und Geschlecht. Einführung, in: Thomas Mergel (Hg.), Krisen verstehen. Historische und kulturwissenschaftliche Annäherungen, Frankfurt/Main (Campus) 2012, S. 199-203.

Jacques Joseph (1865-1934). Ein Streifzug durch die Geschichte der Schönheitschirurgie, in: L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung, www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de, 2010.

Interviews

ORF Radio, Sendung: Dimensionen, “Predict and Control. Verhaltensforschung und ihre Instrumentalisierung“, Interview (26. Juni 2024)

Fritz Bauer Forum, SCHULD. STRAFE. RECHT? Der Podcast zu Strafe und Strafvollzug, Gespräch mit Thomas Galli (21. April 2023)

Arte, „Weggesperrt - Bürger hinter Gittern“ (Regie: Johann von Mirbach), Interview (20. September 2022)

Forum JustizGeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin, Podiumsdiskussion  "Geschlossene Gesellschaft" (20. Januar 2021)

Deutschlandfunk, Theatergruppe im Gefängnis. Flucht in eine andere Rolle (15. Januar 2021)

3Sat, Sendung: Kulturzeit, Interview zum Thema „Das Böse“ (16. Dezember 2020)

Aktionstage-Gefängnis, Interview zum Buch „Geschlossene Gesellschaft“ (9. November 2020)

Radio Horeb, Sendung: Knast- und Szenefunk, Interview zur Resozialisierungsproblematik (29. September 2020)

L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung, Format: „Zu Gast bei L.I.S.A“, Interview zum Buch (24. September 2020)

Deutschlandfunk Kultur, Sendung: Andruck – Das Magazin für Politische Literatur, Rezension und Interview zum Buch „Geschlossene Gesellschaft“ (31. August 2020)

Deutschlandfunk Kultur, Sendung: Zeitfragen, Interview zum Buch „Geschlossene Gesellschaft“ (24. August 2020)

Deutschlandfunk Kultur, Sendung: Aus Kultur und Sozialwissenschaften, Interview zum Buch „Geschlossene Gesellschaft“ (20. August 2020)

Deutschlandfunk Kultur, Sendung: Lesart, Interview zum Buch „Geschlossene Gesellschaft“ (25. Juli 2020)

Deutschlandfunk Nova, Sendung: Eine Stunde Talk, Gespräch zum Thema Resozialisierung in Gefängnissen (23. Juli 2020)

WDR 3 - Kultur am Mittag: Interview zum Buch "Geschlossene Gesellschaft. Das Gefängnis als Sozialversuch - eine bundesdeutsche Geschichte" (02. Juli 2020)

Deutschlandfunk, Sendung: Mikrokosmos – die Kulturreportage, Thema: Theatergruppe im Gefängnis – Flucht in eine andere Rolle (13. Dezember 2019)

L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung, „Der Strafvollzug ist der Lackmustest einer Gesellschaft", Interview über Resozialisierung in westdeutschen Gefängnissen (17. Januar 2017)

3sat, Sendung: nano, Thema: "Pionier der plastischen Chirurgie. 'Nasen-Joseph' gab Soldaten wieder ein Gesicht, TV-Interview (01. Juli 2016)

Deutschlandfunk, Sendung: Aus Kultur- und Sozialwissenschaften, Thema: Wandel der Verhaltensforschung, Bericht und Interview (10. Dezember 2015)

Deutschland Radio Wissen, Sendung: Einhundert: Geschichten vom Krieg, „Jacques Joseph - Das zweite Gesicht“, Bericht und Interview (27. Juni 2014)

Deutschland Radio Wissen, „Über die Geschichte der Körper-Optimierung“, Interview (25.11.2013)

RBB Fernsehen, Sendung: OZON, „Geschichte des schönen Scheins“, Interview (23. April 2012)

L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung, „Bereits im Mittelalter wurden Nasen ersetzt", Interview (03. April 2012)

ORF Kultur, Sendung: Passagen, „Die Versprechen der Schönheit“, Aufzeichnung einer Podiumsdiskussion im Parlament Wien (06. Februar 2012)

Deutschland Radio Wissen: „Krieg und Heilkunst. Medizin als Waffe“, Interview (19. Januar 2012)

Deutschland Radio Wissen: „Krieg und korrigierte Körper“, Interview (05. August 2011)

WDR 3 Resonanzen: "Korrigierte Körper - eine Geschichte künstlicher Schönheit in der Moderne", Interview zum Buch (16. Mai 2011)

Publikationen

Forschungsprojekte

Der Süchtige. Eine transnationale Figur der Moderne

Die Ordnung einer Gesellschaft wird durch diejenigen Menschen bestimmt, die in ihr leben. Zugleich bringen Gesellschaften jedoch menschliche Figuren hervor, die Teile des Sozialen veranschaulichen und als „Sozialfiguren“ einen Referenzpunkt gesellschaftlicher Selbstverständigung bilden. Der Süchtige ist eine solche Sozialfigur, die in der westlichen Moderne des 19. Jahrhunderts entworfen wird und in der sich gesellschaftliche Ängste und Krisenwahrnehmungen in emblematischer Weise verdichten. Unabhängig davon, in welcher Weise der Süchtige seitdem beschrieben wurde, ob als Einsamer, Fremder oder Kranker, als Lebemann oder Psychopath, als Haltloser, Verbrecher oder als Opfer ärztlicher Kunstfehler und drogenbasierter Kriegsstrategien – stets bestimmte seine Charakterisierung den staatlichen und gesellschaftlichen Umgang mit psychotropen Stoffen wesentlich. Ein Portrait des Süchtigen, wie es hier für die westliche Welt des 19. und 20. Jahrhundert entworfen werden soll, ist also mehr als die Geschichte einer transnationalen Subjektivierungsform. Es berührt zugleich die Frage danach, in welchem Maße diejenigen Gesellschaften, die den Süchtigen als die beunruhigende andere Seite der eigenen Kultur entwarfen, Drogenpolitik immer auch als Teil ihrer Identitätspolitik betrieben.

Bearbeiterin: Prof. Dr. Annelie Ramsbrock

Anke Beyersdorf

Sekretariat

Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit

Raum 2.12
Domstraße 9a
17487 Greifswald
Tel.: +49 3834 420 3332
ankemannuni-greifswaldde

Sprechzeiten: Dienstag/Mittwoch  9-11 Uhr

Josephine Eckert, M.A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

josephine.eckertuni-greifswaldde

Vita

seit 04/2024
wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Greifswald, Doktorandin in der IRTG „Baltic Peripeties. Narratives of Reformations, Revolutions and Catastrophes“

2023-2024
Projektassistentin im Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit“ am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, Redaktion des Blogs „Value of the Past“

2019-2023
Masterstudium Public History, Freie Universität Berlin

2021-2023
studentische Hilfskraft (B.A.) im Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit“ am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

2019-2023
studentische Hilfskraft (B.A.) am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam im Bereich Direktion/Public History

2014-2019
Bachelorstudium Philosophie (Hauptfach) und Geschichte, Universität Potsdam

Publikationen

Konkurrierende Erinnerungen und Konflikte um Räume - eine Einführung, in: Amélie zu Eulenburg und Irmgard Zündorf (Hg.), Konkurrenz um öffentliches Gedenken. Erinnerungskulturen im Raum Potsdam und Brandenburg, Bielefeld: transcript, 2023.

Der Willi-Frohwein-Platz in Potsdam-Babelsberg, oder: Wie entsteht eigentlich ein Erinnerungsort?, in: Amélie zu Eulenburg und Irmgard Zündorf (Hg.), Konkurrenz um öffentliches Gedenken. Erinnerungskulturen im Raum Potsdam und Brandenburg, Bielefeld: transcript, 2023.

Forschungsprojekte

Europäische Gedenkkultur im Spiegel baltischer Erinnerungskonkurrenzen – das Beispiel des 23. Augusts

Das Promotionsprojekt untersucht konkurrierende Narrative zum „23. August“, einem 2009 vom EU-Parlament eingeführten europäischen Gedenktag für die Opfer totalitärer und autoritärer Regime, der auch als Gedenktag für die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus bezeichnet wird. Der Gedenktag memorialisiert das historische Datum des sogenannten Hitler-Stalin-Pakts, der am 23. August 1939 geschlossen wurde, für eine europäische Gedenkkultur. Er war dabei schon vor seiner Einführung umstritten. So wurde unter anderem prominent kritisiert, dass er eine narrative Verbindung – und damit, so die Warnung, eine implizite Gleichsetzung – zwischen dem Holocaust und politischen Verbrechen der Sowjetunion schaffe. Andererseits wurde seine Einführung als eine Öffnung der westeuropäisch dominierten EU-Geschichtspolitik für Perspektiven und historische Erfahrungen in mittel- und osteuropäischen Staaten gelobt.

Das Projekt widmet sich den narrativen Strategien hinsichtlich der Bedeutsamkeit des „23. Augusts“ und untersucht die Debatten um den Gedenktag als Beispiel für Erinnerungskonkurrenzen und Konflikte um historische Deutungshoheit der Gewaltgeschichte Europas im 20. Jahrhundert. Einen Schwerpunkt bildet die systematische Erfassung und Kontextualisierung solcher Erzählungen, die in der historisch am unmittelbarsten vom geheimen Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Pakts betroffenen Region – dem Ostseeraum – bemüht wurden und werden.

Bearbeiterin: Josephine Eckert, M.A. 

Dr. Jenny Linek

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit/IZfG

Raum 1.04
Rubenowstr.3
17487 Greifswald
Tel.: +49 3834 420 3327
jenny.linek@uni-greifswald.de

Vita

seit 02/2024
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Institut/IZfG der Universität Greifswald im Projekt „Inklusive Exzellenz in der Medizin“ (InkE)

06/2020-01/2024
wissenschaftliche Mitarbeiterin im Gleichstellungsbüro der Hochschule Neubrandenburg im Projekt „Professorinnenprogramm III“

04/2020-12/2023
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte der Universität Greifswald im Projekt "Todesfälle bei Fluchtversuchen über die Ostsee"

08/2019-03/2020
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte der Universität Greifswald im Projekt "Edition der Gesammelten Schriften von Otto Kirchheimer"

06/2018-11/2019
wissenschaftliche Mitarbeiterin im Gleichstellungsbüro der Hochschule Neubrandenburg im Projekt „Professorinnenprogramm II“

10/2016-10/2018
Vorstandsmitglied des IZfG

seit 04/2016
freiberufliche Historikerin

10/2015 
Verteidigung der Doktorarbeit
publiziert im Franz Steiner Verlag: http://www.steiner-verlag.de/titel/60778.html

04/2015-01/2020
Lehrbeauftragte am IZfG der Universität Greifswald

2011-2014
Stipendiatin des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart

2010-2015
Promotionsstudentin an der Universität Greifswald zum Thema: "...daß man im Sozialismus nicht nach seiner Gesundheit leben kann"? Politik und Praxis der Prophylaxe in der DDR unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechterperspektive

2009-2012
wissenschaftliche Hilfskraft für das Projekt "Gabriele Zerbis De cautelis medicorum opus perutile (1495). Zur Genese und Entwicklung des Achtsamkeitstopos in der medizinischen Ethik" am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Greifswald sowie am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der TU München

2002-2009
Studium der Fächer Geschichtswissenschaft, Neuere und Neueste Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Greifswald

Publikationen

Monografien

zusammen mit Henning Hochstein und Merete Peetz: Tödliche Ostseefluchten aus der DDR (1961–89). Ein biografisches Handbuch. Schwerin 2024 (in Vorbereitung).

Gesundheitsvorsorge in der DDR zwischen Propaganda und Praxis. (Medizin, Gesellschaft und Geschichte; Beiheft 59) Stuttgart 2016.

Aufsätze

zusammen mit Jane Gerhardt, Henning Hochstein und Merete Peetz: Tod in der Ostsee. Das Forschungsprojekt „Todesfälle bei Fluchtversuchen über die Ostsee. In: Zeitgeschichte regional (2022), H. 2.

zusammen mit Jane Gerhardt, Henning Hochstein und Merete Peetz: „Solltet Ihr gezwungen werden, verurteilt ruhig meine Tat.“ Biografische Einblicke in die Todesfälle bei Fluchten über die Ostsee (1961–1989). In: Gerbergasse 18 (2022), H. 3, S. 53-58.

"Die Gleichberechtigung der Frau ist eine Angelegenheit der ganzen Gesellschaft...". Politik und Praxis der Gleichberechtigung in der DDR. In: Wéber, Júlia/Brauer, Kai (Hg.): Die Friedliche Revolution 1989 und die Soziale Arbeit. Bielefeld 2021, S. 281-292.

Greifswald 1918. Alltag zwischen Krieg und Frieden. In: Stamm-Kuhlmann, Thomas (Hg.): November 1918. Revolution an der Ostsee und im Reich. Köln u. a. 2020, S. 167-192.

„[…] denn es ist ja nicht immer leicht, Betriebsarzt zu sein…“ – Prävention und Gesundheitsförderung im Betriebsgesundheitswesen des Bezirks Rostock in den 1950er bis 1970er Jahren. In: Zeitgeschichte regional. Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern (2018), H. 1, S. 58-73.

zusammen mit Pierre Pfütsch: Geschlechterbilder in der Gesundheitsaufklärung im deutsch-deutschen Vergleich (1949-1990). In: Medizin, Gesellschaft und Geschichte 34 (2016), S. 73-110.

„Besonders tüchtig erscheint die holde Weiblichkeit.“ Geschlechtsspezifischer Tabak- und Alkoholkonsum in der DDR. In: Förster, Gabriele (Hg.): Gender im Fokus historischer Perspektiven. „Besonders tüchtig erscheint die holde Weiblichkeit.“ Frankfurt/Main u. a. 2016, S. 297-323.

„Männer gibt es doch auch!“ Geschlechterspezifische Gesundheitserziehung und Prävention in der DDR in den 1950er bis 1970er Jahren. In: Medizinhistorisches Journal 50 (2015), H. 1+2, S. 200-222.

Volkseigene Gesundheit, in: Katapult-Magazin, Magazin für Kartografik und Sozialwissenschaft, 31.08.2015, Online unter: http://katapult-magazin.de/de/artikel/artikel/fulltext/volkseigene-gesundheit/

„…das Kriterium der Wahrheit ist die Praxis“. Grenzen und Potentiale der Gesundheitsaufklärung in der DDR. In: Güth, Luise et al. (Hg.): Wo bleibt die Aufklärung? Aufklärerische Diskurse in der Postmoderne. (Historische Mitteilungen, Beihefte 84) Stuttgart 2013, S. 179-190.

Rezensionen

Wiethoff, Carolin: Arbeit vor Rente. Soziale Sicherung bei Invalidität und berufliche Rehabilitation in der DDR (1949-1989). (Diktatur und Demokratie im 20. Jahrhundert; Bd. 5) Berlin 2017. In: Gerbergasse 18 (2019), H. 3, S. 66-67.

Hannig, Nicolai/Thießen, Malte (Hg.): Vorsorgen in der Moderne. Akteure, Räume und Praktiken. (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte; Bd. 115) Berlin u. a. 2017. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (2019), H. 3, S. 394-396.

Nikolow, Sybilla (Hg.): Erkenne Dich selbst! Strategien der Sichtbarmachung des Körpers im 20. Jahrhundert. (Schriften des Deutschen Hygiene-Museums Dresden; Bd. 11) Köln u. a. 2015. In: WerkstattGeschichte 72 (2016), H. 1, S. 111-113.

Podcast

"Dorf Stadt Kreis" von NDR 1 Radio MV, Folge 158: Über die Ostsee. Tödliche Flucht aus der DDR

https://www.ndr.de/radiomv/158-Ueber-die-Ostsee-Toedliche-Flucht-aus-der-DDR,audio1538136.html

Forschungsprojekte

Inklusive Exzellenz in der Medizin. Geschlechteraspekte in der medizinischen Forschung (InkE)

Das Kooperationsprojekt zwischen der Universität Greifswald (UG) und der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) befasst sich mit den Wissensbeständen und Erkenntnisprozessen der Gendermedizin, die stärker als bislang in die medizinische Forschung einfließen sollen. Die bestehende Diskrepanz zwischen dem Wissen um die Bedeutsamkeit des Einflusses der Kategorie Geschlecht auf Gesundheit und Krankheit einerseits und der fehlenden Umsetzung dieser gendermedizinischen Erkenntnisse in den medizinischen Forschungsalltag andererseits wird im InkE-Projekt aufgegriffen und bearbeitet. Werden Daten nicht geschlechtersensibel erhoben und – wie dies häufig der Fall ist – in klinischen Studien vorwiegend männliche Probanden untersucht, hat dies schwerwiegende Folgen für die Diagnostik, Behandlung oder Risikovorhersage von Erkrankungen. Die historischen Hintergründe dieser Geschlechterblindheit in der medizinischen Forschung aufzuklären und daraus Implikationen für die heutige Forschungspraxis in der Medizin abzuleiten, ist ebenso Bestandteil des Projektes wie für die generelle Fragilität und Veränderbarkeit von Geschlechter- und Körperkonzepten zu sensibilisieren. UMG und UG werden durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit innovative Ansätze zur Beratung und Weiterbildung von Forschenden, Wissenschaftskommunikation und Datenmodellierung im Hinblick auf geschlechtsspezifische Wissensbestände entwickeln und in die Anwendung bringen.

Bearbeiterin: Dr. Jenny Linek

Dr. Stefanie Eisenhuth

Forschungsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung

Vita

seit 06/2009
Habilitandin an der Universität Greifswald, Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit und Forschungsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung

11/2022-5/2023
Post-Doc Research Fellow, Point Alpha Research Institute, Geisa

seit 2017
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, Abteilung I (Kommunismus und Gesellschaft)

2018-2022
Leitung der Öffentlichkeitsarbeit am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

2018
Promotion, Humboldt-Universität zu Berlin, Titel der Promotionsschrift: »Die Schutzmacht. Eine Geschichte der amerikanischen Militärpräsenz in West-Berlin, 1945-1994« Humboldt-Universität zu Berlin, (Gesamtprädikat: summa cum laude)

2017-2018
Koordinatorin der Graduiertenförderung am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

2014-2018
Museumsreferentin am Haus der Geschichte der Bundesrepublik, Standort Berlin

2013
Visiting Scholar & Research Fellow an der University of North Carolina at Chapel Hill (USA), Department of History

2012
Doctoral Fellow am German Historical Institute Washington, DC (USA)

2011-2018
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin, Lehrstuhl für Neueste und Zeitgeschichte

2011
Magistra Artium, Neuere und Neueste Geschichte und Kultur-wissenschaft, Humboldt-Universität zu Berlin

2009-2010
Projekt-Tutorin an der Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Kulturwissenschaft

2008-2009
Projekt-Assistentin bei der Ausstellung „20 Jahre Friedliche Revolution“, Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., Berlin

2006-2011
Studium der Neueren und Neuesten Geschichte sowie der Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin

Stipendien und Auszeichnungen

2023 Forschungsstipendium der Gerda Henkel Stiftung

2022 Forschungsstipendium des Point Alpha Research Institute

2017 Fakultätspreis für gute Lehre, Humboldt-Universität zu Berlin, Phil. Fak.

2013 International Research Award des Caroline von Humboldt Grant Program 

2012  Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) 

2012 Stipendiatin der Bosch Foundation 

2012  Doctoral Fellow des German Historical Institute Washington, DC 

 

Publikationen

Monografien

Die Schutzmacht. Die Amerikaner in Berlin, 1945-1994, Göttingen 2018.

Die DDR im Jahr 1987. Zwischen Verheißung und Verfall, Erfurt 2018.

West-Berlin und der Umbruch in der DDR. Grenzübergreifende Wahrnehmungen und politische Verhandlungen 1989, Berlin 2012.

Herausgeberschaften

mit Frank Bösch, Hanno Hochmuth und Irmgard Zündorf: Public Historians. Zeithistorische Interventionen nach 1945, Göttingen 2021.

mit Konrad H. Jarausch und Scott Krause: Cold War Berlin: Confrontations, Cultures and Identities, London 2021.

mit Martin Sabrow: Schattenorte. Stadtimages und Vergangenheitslasten, Göttingen 2017.

mit Martin Sabrow und Hanno Hochmuth: West-Berlin, Themenheft, Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 2/2014, Online-Ausgabe: https://zeithistorische-forschungen.de/2-2014.

Aufsätze

Tourism through the Iron Curtain, Traveling from West to East Germany
[in Arbeit; angenommen von: Journal of Tourism History]

Visuelle Spuren des Westens auf DDR-Schmalfilmen, in: Die DDR im Schmalfilm, 17. Juli 2022, URL: https://ddr-im-schmalfilm.de/visuelle-spuren-des-westens

Annäherung an widersprüchliche Zeiten. West-Berlin in den 1970er- und 1980er-Jahren, in: Annette Dorgerloh und Axel Klausmeier (Hg.), Kunst und Kirche im Schatten der Mauer. Aktionen in der Evangelischen Versöhnungsgemeinde Berlin-Wedding, Berlin 2022, S. 21–34.

Talking about a Revolution: Die öffentliche Erinnerung an »1989« im Wandel, in: Frank Bösch, Stefanie Eisenhuth, Hanno Hochmuth und Irmgard Zündorf (Hg.): Public Historians. Zeithistorische Interventionen nach 1945, Göttingen 2021, S. 384-400.

»1945: Das US-Militär in Dahlem - ein Hauptquartier entsteht«, »Die Berlin-Blockade 1948/49 – Geschichte, Mythos, Identitätsstiftung« und »›Bewahrer unserer Freiheit‹ – Lucius D. Clay«, in: Dennis Brzek, Junia Thiede (Hg.), In Medias Res #1: Histories Read Across, Mailand 2021.

The Divided Memory of a Divided City, in: Konrad H. Jarausch, Stefanie Eisenhuth und Scott Krause (Hg.), Cold War Berlin: Confrontations, Cultures and Identities, London 2021, S. 207–221.

mit Konrad H. Jarausch und Scott H. Krause, Introducing Cold War Berlin, in: dies. (Hg.), Cold War Berlin: Confrontations, Cultures and Identities, London 2021, S. 1–11.

Geteilte Erinnerungen an eine geteilte Stadt. Berlin im kollektiven Gedächtnis, in: Frank Bösch und Martin Sabrow (Hg.), ZeitRäume. Potsdamer Almanach des Zentrums für Zeithistorische Forschung 2020, Göttingen 2020, S. 61–74.

25 Jahre Abzug der Alliierten – ein vergessenes Berliner Jubiläum?, in: Zeitgeschichte-online, Bildgeschichten 2019, Dezember 2019, URL: https://zeitgeschichte-online.de/editorial/bildgeschichten-2019-teil-4

»A Hot Time in the Town of Berlin?« Deutsch-amerikanische Paarbeziehungen in der Nachkriegszeit, in: zeitgeschicht | online, April 2019, URL: https://zeitgeschichte-online.de/geschichtskultur/hot-time-town-berlin.

Westbesuch aus Übersee: US-Amerikaner in Ost-Berlin, in: Jürgen Danyel (Hg.), Ost-Berlin: 30 Erkundungen, Berlin 2019, S. 421–431.

Freizeit beim Feind. US-Amerikanische Soldaten in Ost-Berlin, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 15 (2018)1, S. 11–39, URL: http://www.zeithistorische-forschungen.de/1-2018/id=5555.

Im Schatten des »Schutzwalls«. Der Weg West-Berlins von der »Frontstadt« zur »Latzhosen-Metropole«, in: Gerhard Sälter/Manfred Wichmann (Hg.), Am Rand der Welt. Die Mauerbrache in West-Berlin in Bildern von Margret Nissen und Hans W. Mende, Berlin 2018, S. 10–15.

mit Scott Krause: Negotiating Cold War Legacies. The Discursive Ambiguity of Berlin’s Memory Sites, in: Karin Bauer/Jennifer Hosek (Hg.), Cultural Topographies of the New Berlin, Oxford/New York 2018, S. 130–154.

Leben mit der »Schutzmacht«. Die amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin, in: Deutschland Archiv, 1.12.2017, Online-Ausgabe.

Reiseziel: Schattenort. Überlegungen zum »Dark Tourism« nach einer Reise in den Süden Europas, in: Martin Sabrow, Stefanie Eisenhuth (Hg.), Schattenorte. Stadtimage und Vergangenheitslasten, Göttingen 2017, S. 24–39.

mit Konrad H. Jarausch und Hanno Hochmuth: Alles andere als ausgeforscht. Aktuelle Erweiterungen der DDR-Forschung, in: Deutschland Archiv, 11.1.2016, Online-Ausgabe.

mit Martin Sabrow: West-Berlin - eine historiographische Herausforderung, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 11 (2014) 2, URL: http://www.zeithistorische-forschungen.de/2-2014/id=5090, Druckausgabe: S. 165–187.

mit Scott Krause: Inventing the »Outpost of Freedom«. Transatlantic Narratives and the Historical Actors Crafting West Berlin’s Postwar Political Culture, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 11 (2014) 2, URL: http://www.zeithistorische-forschungen.de/2-2014/id=5093, Druckausgabe: S. 188–211.

9. November 1989: Achtung! Sie verlassen jetzt West-Berlin, in: Jens Schöne (Hg.), Revolution. Die DDR im Jahr 1989, Schriftenreihe des Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Bd. 29, Berlin 2010, S. 48–70.

Forschungsprojekte

Schönheit für alle!“
Attraktivität und Distinktion im Staats- und Postsozialismus

„Schön sein – welche Frau möchte es nicht!“ war am 31. Juli 1955 im Neuen Deutschland zu lesen. „Das ist in Paris nicht anders als in Berlin. Es ist in New York ebenso wie in Wien und auch in Moskau.“ Doch während im Westen Unternehmen aus „einer kleinen weiblichen Schwäche [...] Profite schlagen“ würden, denke im Moskauer Institut für Medizin und Kosmetik niemand „an das Geld“. Hier versuche man lediglich jenen Menschen zu dienen, „deren Beruf ein anständiges Äußeres erfordert“. Auch in der DDR wurde das Streben nach Schönheit weder pauschal als Eitelkeit und Luxus kritisiert noch als bürgerliche Verhaltensweise und Hang zum Individualismusdiffamiert. Stattdessen fand ab den 1950er-Jahren eine Verständigung über die politische und soziale Bedeutung körperlicher Attraktivität statt.Schönheit wurde zum sozialen Kapital erhoben und die Möglichkeit ihrer Herstellung als Facette von Sozialpolitik diskutiert. Alle Menschen sollten gleichermaßen ihre äußere Erscheinung optimieren können. Ein gepflegtes Äußeres galt nicht nur als Ausdruck eines „kulturvollen“ Lebensstils, sondern zudem als Beweis für die Errungenschaften des Sozialismus.

Diese Beobachtungen aufgreifend fragt die Studienach den politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Prämissen, die Schönheitsideale und -praktiken in der DDR sowie deren kontinuierliche Aushandlungsprozesse bestimmten. Dabei liegt ein breites Verständnis von Schönheitshandeln zugrunde – von der Gesichts-, Haar- und Körperpflege über die Wahl der Kleidung bis hin zur Arbeit am eigenen Körper mittels Sport, Diät oder ästhetischer Chirurgie.Gab es eine DDR-spezifische oder gar eine sozialistische Schönheitskultur und wenn ja, welchen Körperidealen folgte sie? Inwiefern prägten die wirtschaftliche Situation und ideologische Leitbilder ästhetische Entscheidungen, und erfuhren diese einen Wandel, als die SED-Herrschaft erodierte? Wie funktionierte Distinktion in einer Gesellschaft, deren Ziel die Überwindung von Klassenunterschieden war: Erlaubten Frisur oder Kleidung dennoch Rückschlüsse auf den sozialen Status?

Zunächst fragt die Studie in einer top-down Perspektive, welche Vorstellungen von Schönheit zu welchem Zeitpunkt wie kommuniziert wurden und welche Praktiken zur Herstellung von Schönheit als legitim galten. Hierfür werden insbesondere Zeitungen und Zeitschriften, aber auch Ratgeberliteratur und Ratgebersendungen in Funk und Fernsehen als Quellen in den Blick genommen. Im nächsten Schritt wird untersucht, wie vor allem Frauen sich zu den kommunizierten Idealen verhielten und welche eigensinnigen Praktiken sie entwickelten. Für diese Perspektive werden unter anderem Ego-Dokumente untersucht und Zeitzeuginnen-Gespräche geführt.

Bearbeiterin: Dr. Stefanie Eisenhuth

Dr. Ronny Grundig

Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Koordinator am Interdisziplinären Forschungszentrum Ostseeraum (IFZO) der Universität Greifswald

Raum 13
Bahnhofstraße 51
17487 Greifswald

ronny.grundiguni-greifswaldde

Vita

seit 1/2023
Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Koordinator am Interdisziplinären Forschungszentrum Ostseeraum (IFZO) der Universität Greifswald und Habilitand am Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit

1/2021-12/2022
Wissenschaftlicher Mitarbeiter (PostDoc) am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (DFG-Projekt zur Gesellschaftsgeschichte des ostdeutschen Handwerks in der Transformationszeit, 1980–2000)

09/2020-12/2020
Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Werkvertrag), Universität Erfurt (Forschungsprojekt: „Kino in der DDR“)

11/2016-11/2020
Dr. phil. an der Universität Potsdam (Thema: Vermögen vererben. Politiken und Praktiken in der Bundesrepublik und Großbritannien, 1949–1990; Betreuer: Prof. Dr. Frank Bösch/PD Dr. Winfried Süß)

10/2012-09/2015
Master of Arts, »Military Studies«, Universität Potsdam

10/2009-09/2012
Bachelor of Arts, »Geschichtswissenschaft«, Universität Erfurt

Publikationen

Monografie:

Vermögen vererben. Politiken und Praktiken in der Bundesrepublik und Großbritannien 1945-1990, Göttingen 2022.

Aufsätze/Essays:

Nationale Kultur statt privates Erbe. Nachlässe britischer Landadeliger nach dem Zweiten Weltkrieg, in: Simone Bogner/Gabi Dolff-Bonekämper/Hans-Rudolf Meier (Hg): Praktiken des Erbens. Metaphern, Materialisierungen, Machtkonstellationen, Ilmtal-Weinstraße 2022, S. 164-175.

Im Kino arbeiten. Eine alltagsgeschichtliche Annäherung am Beispiel der Kreislichtspielbetriebe Eberswalde und Bernau, in: Anna-Rosa Haumann/Kathleen Kröger/Marcus Plaul (Hg.): Das Kino in der DDR. Perspektiven auf ein alltagsgeschichtliches Phänomen, Baden-Baden 2022, S. 147-159.

Arbeitsbeziehungen und soziale Ungleichheit – Die Arbeitsgesellschaft der DDR, Bundeszentrale für politische Bildung: Lange Geschichte der Wende, https:// www.bpb.de/themen/deutsche-einheit/lange-wege-der-deutschen-einheit/504568/arbeitsbeziehungen- und-soziale-ungleichheit-die-arbeitsgesellschaft-der-ddr/ (zusammen mit Jessica Lindner-Elsner)

Reiche im Sozialismus? Erbschaftsteuerakten als Schlüssel zur Erforschung von Vermögensverhältnissen in der DDR, in: Schweizerisches Jahrbuch für Wirtschafts- und Sozialgeschichte 36 (2020), S. 115-127.

Lachende Erben? Eine Skizze zur Erforschung der Vererbungspraxis Kinderloser, in: Jürgen Dinkel/Dirk van Laak (Hg.): Reader – Erben und Vererben in der Moderne, Justus-Liebig-Universität Gießen, Juli 2016, S. 54–59 [2017], hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/daten/2017/Dinkel--vanLaak--Erben- und-Vererben-in-der-Moderne--2016.pdf

Medienbeiträge:

Erbschaftsteuer: Darum zahlen reiche Erben kaum Steuern, in: Gegenblende. Debattenmagazin, online verfügbar: https://gegenblende.dgb.de/artikel/++co++7c2a7550-6030-11ed-9163-001a4a160123

 

Forschungsprojekte

Geschichte der Nachbarschaft in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert (Habilitations-Projekt):

Gegenwärtig bearbeite ich ein Projekt zur Geschichte der Nachbarschaft in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert. Eine Nachbarschaft prägt die Menschen, die in ihr leben. Sie ist ein wichtiger Sozialraum alltäglicher Interaktion und zugleich ein Bezugspunkt, wenn Individuen ihre Lebensgeschichte erinnern und erzählen. Das Aufwachsen in einer bestimmten dörflichen oder städtischen Nachbarschaft und damit verbunden in einem spezifischen Milieu prägt die Sozialisation eines Menschen und beeinflusst sein späteres Leben. Sich entscheiden zu können, in einer Nachbarschaft leben zu wollen oder aber aus ökonomischen Gründen gezwungenermaßen dort zu wohnen, verweist auf sozio-kulturelle Differenzen und ökonomische Ungleichheitsverhältnisse. Nachbarschaften geben im Umkehrschluss Auskunft über die soziale Beschaffenheit ihre Bewohner*innen oder sind zumindest ein Indikator dafür.

Das Habil-Projekt soll einem gedanklichen Dreischritt folgen und beleuchten, wie Nachbarschaft gedacht, geplant und wie sie in verschiedenen Zeiten gelebt wurde. Dabei spielt die gesellschaftliche Regulierung nachbarschaftlicher Beziehungen ebenso eine Rolle wie Praktiken nachbarschaftlicher Interaktion bzw. Mikropraktiken räumlicher und sozialer Abgrenzung; die Geschichte des Gerüchts/des Lästerns/der Denunziation und die Darstellung von Nachbarschaft in der populären Kultur.

In meinem geplanten Habilitationsprojekt werden damit Mentalitäten, kulturelle Prägungen und physisches Kulturerbe in urbanen und ländlichen Räumen in den Blick genommen, um die Rolle informeller Sozialbeziehungen außerhalb blutsverwandtschaftlicher Netzwerke in einer Zeit auszuloten, in der eine Transformation hin zu einer immer stärkeren Formalisierung sozialer Beziehungen durch den Ausbau moderner (Sozial-)Staatlichkeit bei gleichzeitiger Individualisierung der Lebensumstände stattgefunden hat.

History of Neighborhood in Germany in the 19th and 20th century (Habilitation project):

I am currently working on a project on the history of neighborhoods in Germany in the 19th and 20th centuries. A neighborhood affects the people who live in it. It is an important social space of everyday interaction and at the same time a point of reference when individuals remember and tell their life stories. Growing up in a particular village or urban neighborhood, and thus in a specific milieu, shapes a person's socialization and influences his or her later life. Being able to decide whether to live in a neighborhood or to be forced to live there for economic reasons points to socio-cultural differences and economic inequalities. Neighborhoods, in turn, provide information about the social condition of their inhabitants or are at least an indicator for it.

The habilitation project will follow a three-step approach and shed light on how neighborhoods were imagined, planned and how they were lived in different times. The social regulation of neighborly relations plays a role as well as practices of neighborly interaction and micro-practices of spatial and social segregation; the history of rumor/blasphemy/denunciation and the representation of neighborhood in popular culture.

My planned habilitation project will thus focus on mentalities, cultural formations, and physical cultural heritage in urban and rural spaces in order to explore the role of informal social relations outside of kinship networks in an era in which a transformation towards an ever-increasing formalization of social relations has taken place through the expansion of modern (social) statehood while at the same time the individualization of lifestyles has taken place.

Bearbeiter: Dr. Ronny Grundig

 

PD Dr. phil. Frank Möller

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit

Raum 2.09
Domstraße 9a
17487 Greifswald
Tel.: +49 3834 420 3326

frank.moelleruni-greifswaldde

Sprechzeit: Mittwoch 14-16 Uhr

Vita

Frank Möller ist seit 2006 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Greifswald. 2012/13 und 2013/14 vertritt er jeweils für ein Jahr den Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Christian-Albrechts-Universität Kiel.
2004 habilitierte er an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Arbeit wurde 2005 mit dem Preis der Wolf-Erich-Kellner-Gedächtnisstiftung ausgezeichnet. 2002 bis 2003 arbeitete er an dem DFG Projekt „Quellenedition Gottlieb Christian Schüler“. Zuvor unterrichtete Frank Möller am Heinrich-von-Gagern-Gymnasium Frankfurt am Main. Von 1999 bis 2001 erhielt er ein Forschungsstipendium der Gerda-Henkel-Stiftung. Promoviert wurde er 1994 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wo er von 1993 bis 1998 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut arbeitete. Seine Promotionsarbeit ging aus dem DFG-Projekt „Stadt und Bürgertum im 19. Jahrhundert“ hervor, für das er von 1990 bis 1993 als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitete. Frank Möller studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Politikwissenschaft und des öffentlichen Recht in Frankfurt am Main.

Dissertation: Bürgerliche Herrschaft in Augsburg 1790-1880, München 1998.

Habilitation: Heinrich von Gagern. Eine Biographie. Jena 2004.

PD Dr. phil. Lutz Oberdörfer

Privatdozent

Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit

Raum 2.09
Domstraße 9a
17487 Greifswald
oberdoeruni-greifswaldde

Sprechzeit: nach Vereinbarung

Vita

Oberdörfer, Lutz, geb. 1950 in Arneburg/Altmark. 1971-1975 Studium Geographie/Geschichte an der Universität Greifswald, bis 1978 Forschungsstudent, von 1978-1982 befr. Assistent, 1982/83 unbefr. Assistent und seit 1983 wiss. Oberassistent am Historischen Institut der Universität Greifswald. Promotion 1979, Habilitation 1988/89. Seit 1995 Privatdozent am Historischen Institut.

Dissertation: Die Nordeuropapolitik der Westmächte von Kriegsbeginn bis zum 9.4.1940.

Habilitation: Nordeuropa in der Strategie der Westmächte – besonders Großbritanniens – während des zweiten Weltkrieges.

Jakub Aleksander Ramelow

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Geteiltes Erbe

 jakub.ramelowuni-greifswaldde

Bahnhofstr. 51
Raum 1.04
17489 Greifswald

Telefon: +49 (0)3834 420 33 44

Vita

2012-2021
Studium der Fächer Englisch und Geschichte (Hauptfach) sowie Polnisch und DaF/DaZ (Beifach) auf Lehramt an Gymnasien

10/2021
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Projekt „Ungewolltes und Konfliktbehaftetes Erbe“, Universität Greifswald, IFZO, Forschungscluster „Geteiltes Erbe“ 

Forschungsprojekte

Die Militärischen Hinterlassenschaften der Sowjetunion in Polen: Zeugnisse der Unterdrückung oder erhaltenswertes Kulturerbe?

Das Dissertationsprojekt hat es sich zum Ziel  gesetzt, die in der heutigen Gesellschaft Polens existierenden Erinnerungs- und Erbekultur bezüglich der dortigen sowjetischen Militärhinterlassenschaften sowohl in ihrer gesellschaftlichen als räumlich-materiellen Dimension anhand  exemplarisch ausgewählter Objekte zu untersuchen und miteinander in Beziehung zu setzen. In den Mittelpunkt rückt dabei die Frage, wie das militärische Erbe der Sowjetunion in Polen wahrgenommen und behandelt wird.
Mit Hilfe von vor Ort befragten Zeitzeugen sowie soziologischer und kulturwissenschaftlicher Konzepte, wie etwa der wissenssoziologischen Diskursanalyse und dem Konzept des kollektiven Gedächtnisses, soll die gesellschaftliche Konzeption und Semantisierung dieser Hinterlassenschaften untersucht werden.
Die räumlich-materielle Dimension, welche  die heutige Nutzung, den gegenwärtigen physischen Zustand der Objekte sowie derzeit stattfindende als auch bereits abgeschlossene räumliche Veränderungen diesbezüglich beinhaltet, sollen durch die Auswertung von  Satellitenaufnahmen sowie von vor Ort getätigten Foto- und Videoaufnahmen erfasst und dokumentiert werden.

https://phil.uni-greifswald.de/institute/einrichtungen/ifzo/forschungsphase-fragmentierte-transformationen/geteiltes-erbe/

jakub.ramelowuni-greifswaldde

Jan Reinicke, M.A.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Anklamer Str. 20
Raum 0.11

17489 Greifswald

Telefon: 03834 420 3594

jan.reinickeuni-greifswaldde

Vita

seit 04/2024
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Greifswald

seit 04/2024
Doktorand am internationalen DFG-Graduiertenkolleg 2560, Baltic Peripeties. Narratives of Reformations, Revolutions and Catastrophes an der Universität Greifswald

03/2023-12/2023
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Virtuelle Hochschule Ostseeraum, Universität Greifswald

04/2019-02/2023
Wissenschaftliche Hilfskraft, Interdisziplinäre Forschungszentrum Ostseeraum (IFZO), Universität Greifswald

07/2018-03/2019
Wissenschaftliche Hilfskraft, Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuzeit, Universität Greifswald

06/2017-06/2018
Studentische Hilfskraft, Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuzeit, Universität Greifswald

05/2017-06/2018
Projeto bilíngue com EMAU Greifswald, Co-Projektkoordinator

2018-2023
M.A. in Geschichtswissenschaft, Universität Greifswald, Titel der Masterarbeit: Zwischen Schützengraben und Atelier – Fotografie im Ersten Weltkrieg.

2013-2018
B.A. in Geschichte und Politikwissenschaft, Universität Greifswald

Forschungsprojekte

Bewegende Bilder – Bewegungen im Bild. Protestfotografie in Deutschland und Schweden, 1880 - 1918 (working title)

Fotos von Protesten rufen unterschiedliche Assoziationen hervor. Mögen es verwackelte Fotos in sozialen Medien oder Pulitzer-Preis prämierte Fotodokumentationen sein. Als Erzeugnisse der visuellen Begleitung von Protesten eint sie ihre Überschreitung räumlicher Grenzen und ihr Potential selbst zur Geschichte zu werden. Das Promotionsprojekt zielt darauf ab, Fotografien, die im Zusammenhang mit Protestbewegungen zum Arbeitskampf, dem Frauenwahlrecht und dem Naturschutz zwischen 1880 und 1918 in Deutschland und Schweden entstanden, zu analysieren. Angesiedelt im Bereich der Visual History wird untersucht, inwiefern diese technischen Bilder Narrative und Gegennarrative der Protestierenden hervorbrachten, die schriftliche Berichte ergänzten oder konterkariert.

Der Untersuchungszeitraum um die Jahrhundertwende ist durch entscheidende und rasch aufeinanderfolgende fototechnische Entwicklungen und dynamische gesellschaftspolitische Prozesse charakterisiert. Das Aufkommen kompakterer Kameras um 1880 führt zu einem Wachstum der privaten Fotografie ebenso wie des professionellen Fotojournalismus, der zudem von neuen Drucktechniken profitiert. So begleitete die Fotografie auch aktiv die gesellschaftlichen Entwicklungen in beiden Ländern. Besonders die illustrierte Presse trug dazu bei, Gewaltepisoden, wie sie Streiks und politische Demonstrationen mit sich brachten, zu dramatisieren. Als Untersuchungsraum dienen dem Projekt Deutschland und Schweden, deren Gemeinsamkeiten und Verflechtungen beispielsweise in sozialdemokratischen und gewerkschaftlichen Entwicklungen stark ausgeprägt sind. Mit dem Storstrejken von 1909 spielte sich einer der längsten und weitreichendsten sozialen Konflikte jener Zeit in Schweden ab, der Kampfbegriffe wie „Streikterrorismus“ hervorbrachte. In Deutschland wiederum formierten sich starke Widerstandskräfte sowohl gegen die Aushöhlung der liberalen Ordnung als auch gegen die demokratische ‚Weiterentwicklung‘ der wilhelminischen Gesellschaft. Diese Widersprüche gingen mit enttäuschten Erwartungen bei Sozialisten und Linksliberalen ebenso wie bei Konservativen und Rechtsradikalen einher und werden als ein signifikantes Beispiel für eine politische Peripetie untersucht, die schließlich im Ersten Weltkrieg als eine der größten Katastrophen der westlichen Welt des 20. Jahrhunderts mündete.

Naima Tiné, M.A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit

Raum 2.13
Domstraße 9a
17487 Greifswald

Tel.: +49 3834 420 3325

naima.tine@uni-greifswald.de

Vita

seit 04/2022
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit an der Universität Greifswald

2019-2022
Masterstudium Transkontinentale Europäische Geschichte der Moderne, Universität Göttingen

2015 -2021
Studentische Hilfskraft und Tutorin am Center for Modern Indian Studies, Mitarbeit in dem Projekt MIDA (Modernes Indien in deutschen Archiven)

2015-2017
Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes

2013-2018
Bachelorstudium der Interdisziplinären Indienstudien am Center for Modern Indian Studies, Universität Göttingen

Vita

 

 

Publikationen

Timurs Herrschaft: Marxismus und antikoloniale Kämpfe in Indien (mit Karl Müller-Bahlke), in: Cédric Wermuth, Beat Ringger (Hg.), MarxNoMarx. 33 Linke zur Frage, wie das Werk von Marx heute fruchtbar gemacht werden kann, Zürich 2018, S.125-133.

„But now they sit, from the race of the Bramans to the Pareier, compliantly on the graves”: Social History in the Letters of the Danish-Halle Missionaries (mit Karl Müller-Bahlke), in: Ravi Ahuja, Martin Christof-Füchsle (ed.): A Great War in South India: German Accounts of the Anglo-Mysore Wars, 1766-1799, Berlin 2019, S.357-368.

Publikationen

Forschungsprojekte

Die Geburt der modernen Welt. Reproduktionsmedizin und Kapitalismus um 1900

Ausgehend von der These, dass die Rationalisierung und Standardisierung der ökonomischen Produktionsweise im 19. und frühen 20. Jahrhundert ihr gesellschaftspolitisches Pendant in der Medikalisierung der biologischen Reproduktionsweise fanden, untersucht das Promotionsprojekt die Entstehung und Entwicklung von Gynäkologie und Geburtshilfe um 1900 sowie Debatten um Reproduktion innerhalb Arbeiter*innenklasse. An der Schnittschnelle von Arbeits-, Körper- und Medizingeschichte angesiedelt, wird Reproduktion als eine spezifische Form der Arbeit begriffen, die im Zuge medizinischer Professionalisierungen um den weiblichen Körper herum neu justiert und organisiert wird. Welchen Einfluss diese Entwicklung konkret auf die Organisation des Kinderkriegens hatte, ist die leitende Frage des Projekts. Inwieweit wurde die Figur der Patientin neu entworfen, inwieweit die des Arztes, und die der Hebamme? Wie veränderte sich der medizinische Blick auf den schwangeren Körper, wie auf den Vorgang der Geburt und dessen konkreten Ablauf, aber auch auf den Ort des Gebärens? Inwieweit lässt sich mit der Verschiebung der Hausgeburt zum Geburtshaus eine Vergeschlechtlichung der Raum(-Aufteilung) beobachten? Welche Rolle spielte Reproduktionsmedizin für Arbeiterinnen und wie wurde sie politisch verhandelt? Aus welcher Machtposition und mithilfe welcher Mittel werden Reproduktionsvorgänge durchgesetzt, beeinflusst und angeeignet aber auch verhindert? Schließlich: Inwieweit repräsentiert die Geburt des Einzelnen die Geburt der modernen Welt an der Schwelle zum 20. Jahrhundert?