Dr. Annalisa Martin

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit

Raum 2.13
Domstraße 9a
17487 Greifswald

Tel.:+49 3934 420 3325

annalisa.martinuni-greifswaldde

Vita

seit 10/2022
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit an der Universität Greifswald

07/2022
PhD Verteidigung, Birkbeck College, University of London

10/2020 - 06/2021
Associate Tutor, Abteilung: History, Classics and Archaeology Birkbeck College, University of London

05/2020-07/2022
Assoziierte Doktorandin in Abteilung IV: ‘Regime des Sozialen’, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam (ZZF)

10/2018-12/2021
Promotionsstipendiatin der Birkbeck College, University of London (SSHP Postgraduate Research Scholarship, Birkbeck School of Social Sciences, History and Philosophy)

10/2018-07/2022
Doktorandin an der Birkbeck College, University of London (Prof. Dr. Julia Laite)

02/2017 – 09/2018
Studentische Hilfskraft am ZZF Potsdam (Abteilung I: Kommunismus und Gesellschaft)

2015-2016
Stipendiatin des DAAD (Study Scholarship for Postgraduates of All Disciplines)

WiSe 2015-SoSe 2018
Masterstudium Moderne Europäische Geschichte, Humboldt-Universität zu Berlin

10/2011-07/2015
Bachelorstudium ‘History & Modern Languages (German)’, University of Oxford

Vita

Publikationen

Aufsätze

,„The Chronicle Must Tell How It Once Was“: Commercial Sex and Pimping in the Chronicle of Hamburg’s Post-War Vice Police‘, German History, (2023). https://doi.org/10.1093/gerhis/ghad017.

,„Cleaning up the Cityscape“: Managing Commercial Sex and City Space in Cologne, 1956–1972‘, European Review of History: Revue Européenne d’histoire 29, no. 2 (März 2022): 311–30.

Rezension

Rezension: M. Heying, Huren in Bewegung. Kämpfe von Sexarbeiterinnen in Deutschland und Italien, 1980 bis 2001 (Essen, 2019), für Arbeit-Bewegung-Geschichte (Januar 2021).

Interview

‘Die Geschichte der »gewerbsmäßigen Unzucht«’, 13. März 2023. https://www.leibniz-magazin.de/alle-artikel/magazindetail/newsdetails/die-geschichte-der-gewerbsmaessigen-unzucht.

Publikationen

Forschungsprojekte

Editionsprojekt: Marc-of-Frankfurt: Politisierung eines Sexworkers in Zeiten der Legalisierung

Das Projekt untersucht das politische Engagement von Stefan Hülsmann als Marc-of-Frankfurt im Bereich der Sexarbeit in den 2000er und frühen 2010er Jahren auf der Grundlage des der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft überlassenen Nachlasses. Ziel des Projektes ist die Veröffentlichung einer Quellenedition, die die politische Tätigkeit von Stefan Hülsmann in den Vordergrund rückt und kontextualisiert. Geleitet wird die Auswahl, Einordnung und Interpretation der zu veröffentlichenden Quellen durch die Frage nach dem Wandel und der Spezifik von prostitutionsbezogenem Aktivismus durch aktive Sexarbeitende im Kontext der Legalisierung. Dabei steht Stefan Hülsmann, bzw. Marc-of-Frankfurt, im Zentrum der Analyse. Gleichzeitig werden seine Tätigkeit und die dadurch entstandenen Quellen in den breiteren politischen, sozialen und gesellschaftlichen Kontext eingebettet, um auch eine erste quellenbasierte historisch angelegte Studie der deutschen Prostitutionspolitik nach 2000 zu liefern.

Bearbeitung zusammen mit Sonja Dolinsek, Universität Paderborn. Das Projekt wird von der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft im Rahmen des Hülsmann-Förderfonds finanziert.

Fürsorglicher Freiheitsentzug in Großbritannien und Deutschland

Das Projekt untersucht Institutionen des fürsorglichen Freiheitsentzugs in Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland im Verlauf des 20. Jahrhunderts. In den Blick rücken eine Reihe von Institutionen, die formal nicht als Gefängnisse galten, jedoch ebenso zur Reformierung, Ausgrenzung oder Freiheitsbeschränkung von Personen eingesetzt wurden, die nicht den gesellschaftlichen Normen entsprachen. Für Großbritannien stehen die kirchlichen Magdalene-Asyle sowie die sogenannten ‘Mother and Baby Homes’ und Institutionen der ‘Female Penitentiary Movement’ im Fokus. In Deutschland bilden vor allem die Erziehungsheime und Arbeitshäuser eine besondere nationale Ausprägung. Das Projekt zeichnet die Entwicklung dieser Institutionen bis in das späte 20. Jahrhundert nach, wodurch die Untersuchung der Entwicklungen in den Kontexten der Nachkriegssozialstaaten und des „Wirtschaftswunders“ möglich wird. Es betrachtet Inhaftierung und Zwang außerhalb des Strafvollzugs im Kontext der von Demokratie und Rechtsstaat versprochenen (und im Grundgesetz festgelegten) Freiheiten und Schutzmaßnahmen. Eine tragende Rolle dabei wird insbesondere der wandelnden Einfluss von Religion und Geschlecht spielen.

Dieses Projekt ist jedoch nicht ein einfache Institutionsgeschichte. Ein zentraler Untersuchungspunkt bleiben die Erfahrungen von Insass*innen sowie deren Verortung in längeren Lebensläufen von Beziehungen zu Wohlfahrtseinrichtungen. Das Projekt verfolgt die Umstände der Einweisung durch Familien, Priester, Sozialarbeiter*innen oder Gerichte, aber auch die Erfahrungen der Insass*innen von Heimen, „Asylen“ und Arbeitshäusern nach, um die vielfältigen Verbindungen zwischen Wohlfahrtssystem und Strafjustiz zu bewerten.

Bearbeiterin: Dr. Annalisa Martin