
Anke Beyersdorf
Sekretariat
Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit
Raum 2.09
Domstraße 9a
17487 Greifswald
Tel.: +49 3834 420 3332
ankemannuni-greifswaldde
Sprechzeiten: Dienstag/Mittwoch 9-11 Uhr

Dr. Stefanie Eisenhuth
Forschungsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung
seit 06/2009
Habilitandin an der Universität Greifswald, Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit und Forschungsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung
11/2022-5/2023
Post-Doc Research Fellow, Point Alpha Research Institute, Geisa
seit 2017
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, Abteilung I (Kommunismus und Gesellschaft)
2018-2022
Leitung der Öffentlichkeitsarbeit am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
2018
Promotion, Humboldt-Universität zu Berlin, Titel der Promotionsschrift: »Die Schutzmacht. Eine Geschichte der amerikanischen Militärpräsenz in West-Berlin, 1945-1994« Humboldt-Universität zu Berlin, (Gesamtprädikat: summa cum laude)
2017-2018
Koordinatorin der Graduiertenförderung am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
2014-2018
Museumsreferentin am Haus der Geschichte der Bundesrepublik, Standort Berlin
2013
Visiting Scholar & Research Fellow an der University of North Carolina at Chapel Hill (USA), Department of History
2012
Doctoral Fellow am German Historical Institute Washington, DC (USA)
2011-2018
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin, Lehrstuhl für Neueste und Zeitgeschichte
2011
Magistra Artium, Neuere und Neueste Geschichte und Kultur-wissenschaft, Humboldt-Universität zu Berlin
2009-2010
Projekt-Tutorin an der Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Kulturwissenschaft
2008-2009
Projekt-Assistentin bei der Ausstellung „20 Jahre Friedliche Revolution“, Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., Berlin
2006-2011
Studium der Neueren und Neuesten Geschichte sowie der Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin
Stipendien und Auszeichnungen
2023 Forschungsstipendium der Gerda Henkel Stiftung
2022 Forschungsstipendium des Point Alpha Research Institute
2017 Fakultätspreis für gute Lehre, Humboldt-Universität zu Berlin, Phil. Fak.
2013 International Research Award des Caroline von Humboldt Grant Program
2012 Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD)
2012 Stipendiatin der Bosch Foundation
2012 Doctoral Fellow des German Historical Institute Washington, DC
Monografien
Die Schutzmacht. Die Amerikaner in Berlin, 1945-1994, Göttingen 2018.
Die DDR im Jahr 1987. Zwischen Verheißung und Verfall, Erfurt 2018.
West-Berlin und der Umbruch in der DDR. Grenzübergreifende Wahrnehmungen und politische Verhandlungen 1989, Berlin 2012.
Herausgeberschaften
mit Frank Bösch, Hanno Hochmuth und Irmgard Zündorf: Public Historians. Zeithistorische Interventionen nach 1945, Göttingen 2021.
mit Konrad H. Jarausch und Scott Krause: Cold War Berlin: Confrontations, Cultures and Identities, London 2021.
mit Martin Sabrow: Schattenorte. Stadtimages und Vergangenheitslasten, Göttingen 2017.
mit Martin Sabrow und Hanno Hochmuth: West-Berlin, Themenheft, Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 2/2014, Online-Ausgabe: https://zeithistorische-forschungen.de/2-2014.
Aufsätze
Tourism through the Iron Curtain, Traveling from West to East Germany
[in Arbeit; angenommen von: Journal of Tourism History]
Visuelle Spuren des Westens auf DDR-Schmalfilmen, in: Die DDR im Schmalfilm, 17. Juli 2022, URL: https://ddr-im-schmalfilm.de/visuelle-spuren-des-westens
Annäherung an widersprüchliche Zeiten. West-Berlin in den 1970er- und 1980er-Jahren, in: Annette Dorgerloh und Axel Klausmeier (Hg.), Kunst und Kirche im Schatten der Mauer. Aktionen in der Evangelischen Versöhnungsgemeinde Berlin-Wedding, Berlin 2022, S. 21–34.
Talking about a Revolution: Die öffentliche Erinnerung an »1989« im Wandel, in: Frank Bösch, Stefanie Eisenhuth, Hanno Hochmuth und Irmgard Zündorf (Hg.): Public Historians. Zeithistorische Interventionen nach 1945, Göttingen 2021, S. 384-400.
»1945: Das US-Militär in Dahlem - ein Hauptquartier entsteht«, »Die Berlin-Blockade 1948/49 – Geschichte, Mythos, Identitätsstiftung« und »›Bewahrer unserer Freiheit‹ – Lucius D. Clay«, in: Dennis Brzek, Junia Thiede (Hg.), In Medias Res #1: Histories Read Across, Mailand 2021.
The Divided Memory of a Divided City, in: Konrad H. Jarausch, Stefanie Eisenhuth und Scott Krause (Hg.), Cold War Berlin: Confrontations, Cultures and Identities, London 2021, S. 207–221.
mit Konrad H. Jarausch und Scott H. Krause, Introducing Cold War Berlin, in: dies. (Hg.), Cold War Berlin: Confrontations, Cultures and Identities, London 2021, S. 1–11.
Geteilte Erinnerungen an eine geteilte Stadt. Berlin im kollektiven Gedächtnis, in: Frank Bösch und Martin Sabrow (Hg.), ZeitRäume. Potsdamer Almanach des Zentrums für Zeithistorische Forschung 2020, Göttingen 2020, S. 61–74.
25 Jahre Abzug der Alliierten – ein vergessenes Berliner Jubiläum?, in: Zeitgeschichte-online, Bildgeschichten 2019, Dezember 2019, URL: https://zeitgeschichte-online.de/editorial/bildgeschichten-2019-teil-4
»A Hot Time in the Town of Berlin?« Deutsch-amerikanische Paarbeziehungen in der Nachkriegszeit, in: zeitgeschicht | online, April 2019, URL: https://zeitgeschichte-online.de/geschichtskultur/hot-time-town-berlin.
Westbesuch aus Übersee: US-Amerikaner in Ost-Berlin, in: Jürgen Danyel (Hg.), Ost-Berlin: 30 Erkundungen, Berlin 2019, S. 421–431.
Freizeit beim Feind. US-Amerikanische Soldaten in Ost-Berlin, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 15 (2018)1, S. 11–39, URL: http://www.zeithistorische-forschungen.de/1-2018/id=5555.
Im Schatten des »Schutzwalls«. Der Weg West-Berlins von der »Frontstadt« zur »Latzhosen-Metropole«, in: Gerhard Sälter/Manfred Wichmann (Hg.), Am Rand der Welt. Die Mauerbrache in West-Berlin in Bildern von Margret Nissen und Hans W. Mende, Berlin 2018, S. 10–15.
mit Scott Krause: Negotiating Cold War Legacies. The Discursive Ambiguity of Berlin’s Memory Sites, in: Karin Bauer/Jennifer Hosek (Hg.), Cultural Topographies of the New Berlin, Oxford/New York 2018, S. 130–154.
Leben mit der »Schutzmacht«. Die amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin, in: Deutschland Archiv, 1.12.2017, Online-Ausgabe.
Reiseziel: Schattenort. Überlegungen zum »Dark Tourism« nach einer Reise in den Süden Europas, in: Martin Sabrow, Stefanie Eisenhuth (Hg.), Schattenorte. Stadtimage und Vergangenheitslasten, Göttingen 2017, S. 24–39.
mit Konrad H. Jarausch und Hanno Hochmuth: Alles andere als ausgeforscht. Aktuelle Erweiterungen der DDR-Forschung, in: Deutschland Archiv, 11.1.2016, Online-Ausgabe.
mit Martin Sabrow: West-Berlin - eine historiographische Herausforderung, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 11 (2014) 2, URL: http://www.zeithistorische-forschungen.de/2-2014/id=5090, Druckausgabe: S. 165–187.
mit Scott Krause: Inventing the »Outpost of Freedom«. Transatlantic Narratives and the Historical Actors Crafting West Berlin’s Postwar Political Culture, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 11 (2014) 2, URL: http://www.zeithistorische-forschungen.de/2-2014/id=5093, Druckausgabe: S. 188–211.
9. November 1989: Achtung! Sie verlassen jetzt West-Berlin, in: Jens Schöne (Hg.), Revolution. Die DDR im Jahr 1989, Schriftenreihe des Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Bd. 29, Berlin 2010, S. 48–70.
„Schönheit für alle!“
Attraktivität und Distinktion im Staats- und Postsozialismus
„Schön sein – welche Frau möchte es nicht!“ war am 31. Juli 1955 im Neuen Deutschland zu lesen. „Das ist in Paris nicht anders als in Berlin. Es ist in New York ebenso wie in Wien und auch in Moskau.“ Doch während im Westen Unternehmen aus „einer kleinen weiblichen Schwäche [...] Profite schlagen“ würden, denke im Moskauer Institut für Medizin und Kosmetik niemand „an das Geld“. Hier versuche man lediglich jenen Menschen zu dienen, „deren Beruf ein anständiges Äußeres erfordert“. Auch in der DDR wurde das Streben nach Schönheit weder pauschal als Eitelkeit und Luxus kritisiert noch als bürgerliche Verhaltensweise und Hang zum Individualismusdiffamiert. Stattdessen fand ab den 1950er-Jahren eine Verständigung über die politische und soziale Bedeutung körperlicher Attraktivität statt.Schönheit wurde zum sozialen Kapital erhoben und die Möglichkeit ihrer Herstellung als Facette von Sozialpolitik diskutiert. Alle Menschen sollten gleichermaßen ihre äußere Erscheinung optimieren können. Ein gepflegtes Äußeres galt nicht nur als Ausdruck eines „kulturvollen“ Lebensstils, sondern zudem als Beweis für die Errungenschaften des Sozialismus.
Diese Beobachtungen aufgreifend fragt die Studienach den politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Prämissen, die Schönheitsideale und -praktiken in der DDR sowie deren kontinuierliche Aushandlungsprozesse bestimmten. Dabei liegt ein breites Verständnis von Schönheitshandeln zugrunde – von der Gesichts-, Haar- und Körperpflege über die Wahl der Kleidung bis hin zur Arbeit am eigenen Körper mittels Sport, Diät oder ästhetischer Chirurgie.Gab es eine DDR-spezifische oder gar eine sozialistische Schönheitskultur und wenn ja, welchen Körperidealen folgte sie? Inwiefern prägten die wirtschaftliche Situation und ideologische Leitbilder ästhetische Entscheidungen, und erfuhren diese einen Wandel, als die SED-Herrschaft erodierte? Wie funktionierte Distinktion in einer Gesellschaft, deren Ziel die Überwindung von Klassenunterschieden war: Erlaubten Frisur oder Kleidung dennoch Rückschlüsse auf den sozialen Status?
Zunächst fragt die Studie in einer top-down Perspektive, welche Vorstellungen von Schönheit zu welchem Zeitpunkt wie kommuniziert wurden und welche Praktiken zur Herstellung von Schönheit als legitim galten. Hierfür werden insbesondere Zeitungen und Zeitschriften, aber auch Ratgeberliteratur und Ratgebersendungen in Funk und Fernsehen als Quellen in den Blick genommen. Im nächsten Schritt wird untersucht, wie vor allem Frauen sich zu den kommunizierten Idealen verhielten und welche eigensinnigen Praktiken sie entwickelten. Für diese Perspektive werden unter anderem Ego-Dokumente untersucht und Zeitzeuginnen-Gespräche geführt.
Bearbeiterin: Dr. Stefanie Eisenhuth

Dr. Ronny Grundig
Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Koordinator am Interdisziplinären Forschungszentrum Ostseeraum (IFZO) der Universität Greifswald
Raum 13
Bahnhofstraße 51
17487 Greifswald
seit 1/2023
Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Koordinator am Interdisziplinären Forschungszentrum Ostseeraum (IFZO) der Universität Greifswald und Habilitand am Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit
1/2021-12/2022
Wissenschaftlicher Mitarbeiter (PostDoc) am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (DFG-Projekt zur Gesellschaftsgeschichte des ostdeutschen Handwerks in der Transformationszeit, 1980–2000)
09/2020-12/2020
Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Werkvertrag), Universität Erfurt (Forschungsprojekt: „Kino in der DDR“)
11/2016-11/2020
Dr. phil. an der Universität Potsdam (Thema: Vermögen vererben. Politiken und Praktiken in der Bundesrepublik und Großbritannien, 1949–1990; Betreuer: Prof. Dr. Frank Bösch/PD Dr. Winfried Süß)
10/2012-09/2015
Master of Arts, »Military Studies«, Universität Potsdam
10/2009-09/2012
Bachelor of Arts, »Geschichtswissenschaft«, Universität Erfurt
Monografie:
Vermögen vererben. Politiken und Praktiken in der Bundesrepublik und Großbritannien 1945-1990, Göttingen 2022.
Aufsätze/Essays:
Nationale Kultur statt privates Erbe. Nachlässe britischer Landadeliger nach dem Zweiten Weltkrieg, in: Simone Bogner/Gabi Dolff-Bonekämper/Hans-Rudolf Meier (Hg): Praktiken des Erbens. Metaphern, Materialisierungen, Machtkonstellationen, Ilmtal-Weinstraße 2022, S. 164-175.
Im Kino arbeiten. Eine alltagsgeschichtliche Annäherung am Beispiel der Kreislichtspielbetriebe Eberswalde und Bernau, in: Anna-Rosa Haumann/Kathleen Kröger/Marcus Plaul (Hg.): Das Kino in der DDR. Perspektiven auf ein alltagsgeschichtliches Phänomen, Baden-Baden 2022, S. 147-159.
Arbeitsbeziehungen und soziale Ungleichheit – Die Arbeitsgesellschaft der DDR, Bundeszentrale für politische Bildung: Lange Geschichte der Wende, https:// www.bpb.de/themen/deutsche-einheit/lange-wege-der-deutschen-einheit/504568/arbeitsbeziehungen- und-soziale-ungleichheit-die-arbeitsgesellschaft-der-ddr/ (zusammen mit Jessica Lindner-Elsner)
Reiche im Sozialismus? Erbschaftsteuerakten als Schlüssel zur Erforschung von Vermögensverhältnissen in der DDR, in: Schweizerisches Jahrbuch für Wirtschafts- und Sozialgeschichte 36 (2020), S. 115-127.
Lachende Erben? Eine Skizze zur Erforschung der Vererbungspraxis Kinderloser, in: Jürgen Dinkel/Dirk van Laak (Hg.): Reader – Erben und Vererben in der Moderne, Justus-Liebig-Universität Gießen, Juli 2016, S. 54–59 [2017], hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/daten/2017/Dinkel--vanLaak--Erben- und-Vererben-in-der-Moderne--2016.pdf
Medienbeiträge:
Erbschaftsteuer: Darum zahlen reiche Erben kaum Steuern, in: Gegenblende. Debattenmagazin, online verfügbar: https://gegenblende.dgb.de/artikel/++co++7c2a7550-6030-11ed-9163-001a4a160123
Geschichte der Nachbarschaft in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert (Habilitations-Projekt):
Gegenwärtig bearbeite ich ein Projekt zur Geschichte der Nachbarschaft in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert. Eine Nachbarschaft prägt die Menschen, die in ihr leben. Sie ist ein wichtiger Sozialraum alltäglicher Interaktion und zugleich ein Bezugspunkt, wenn Individuen ihre Lebensgeschichte erinnern und erzählen. Das Aufwachsen in einer bestimmten dörflichen oder städtischen Nachbarschaft und damit verbunden in einem spezifischen Milieu prägt die Sozialisation eines Menschen und beeinflusst sein späteres Leben. Sich entscheiden zu können, in einer Nachbarschaft leben zu wollen oder aber aus ökonomischen Gründen gezwungenermaßen dort zu wohnen, verweist auf sozio-kulturelle Differenzen und ökonomische Ungleichheitsverhältnisse. Nachbarschaften geben im Umkehrschluss Auskunft über die soziale Beschaffenheit ihre Bewohner*innen oder sind zumindest ein Indikator dafür.
Das Habil-Projekt soll einem gedanklichen Dreischritt folgen und beleuchten, wie Nachbarschaft gedacht, geplant und wie sie in verschiedenen Zeiten gelebt wurde. Dabei spielt die gesellschaftliche Regulierung nachbarschaftlicher Beziehungen ebenso eine Rolle wie Praktiken nachbarschaftlicher Interaktion bzw. Mikropraktiken räumlicher und sozialer Abgrenzung; die Geschichte des Gerüchts/des Lästerns/der Denunziation und die Darstellung von Nachbarschaft in der populären Kultur.
In meinem geplanten Habilitationsprojekt werden damit Mentalitäten, kulturelle Prägungen und physisches Kulturerbe in urbanen und ländlichen Räumen in den Blick genommen, um die Rolle informeller Sozialbeziehungen außerhalb blutsverwandtschaftlicher Netzwerke in einer Zeit auszuloten, in der eine Transformation hin zu einer immer stärkeren Formalisierung sozialer Beziehungen durch den Ausbau moderner (Sozial-)Staatlichkeit bei gleichzeitiger Individualisierung der Lebensumstände stattgefunden hat.
History of Neighborhood in Germany in the 19th and 20th century (Habilitation project):
I am currently working on a project on the history of neighborhoods in Germany in the 19th and 20th centuries. A neighborhood affects the people who live in it. It is an important social space of everyday interaction and at the same time a point of reference when individuals remember and tell their life stories. Growing up in a particular village or urban neighborhood, and thus in a specific milieu, shapes a person's socialization and influences his or her later life. Being able to decide whether to live in a neighborhood or to be forced to live there for economic reasons points to socio-cultural differences and economic inequalities. Neighborhoods, in turn, provide information about the social condition of their inhabitants or are at least an indicator for it.
The habilitation project will follow a three-step approach and shed light on how neighborhoods were imagined, planned and how they were lived in different times. The social regulation of neighborly relations plays a role as well as practices of neighborly interaction and micro-practices of spatial and social segregation; the history of rumor/blasphemy/denunciation and the representation of neighborhood in popular culture.
My planned habilitation project will thus focus on mentalities, cultural formations, and physical cultural heritage in urban and rural spaces in order to explore the role of informal social relations outside of kinship networks in an era in which a transformation towards an ever-increasing formalization of social relations has taken place through the expansion of modern (social) statehood while at the same time the individualization of lifestyles has taken place.
Bearbeiter: Dr. Ronny Grundig

Dr. Annalisa Martin
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit
Raum 2.10
Domstraße 9a
17487 Greifswald
Tel.:+49 3934 420 3325
annalisa.martinuni-greifswaldde
seit 10/2022
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit an der Universität Greifswald
07/2022
PhD Verteidigung, Birkbeck College, University of London
10/2020 - 06/2021
Associate Tutor, Abteilung: History, Classics and Archaeology Birkbeck College, University of London
05/2020-07/2022
Assoziierte Doktorandin in Abteilung IV: ‘Regime des Sozialen’, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam (ZZF)
10/2018-12/2021
Promotionsstipendiatin der Birkbeck College, University of London (SSHP Postgraduate Research Scholarship, Birkbeck School of Social Sciences, History and Philosophy)
10/2018-07/2022
Doktorandin an der Birkbeck College, University of London (Prof. Dr. Julia Laite)
02/2017 – 09/2018
Studentische Hilfskraft am ZZF Potsdam (Abteilung I: Kommunismus und Gesellschaft)
2015-2016
Stipendiatin des DAAD (Study Scholarship for Postgraduates of All Disciplines)
WiSe 2015-SoSe 2018
Masterstudium Moderne Europäische Geschichte, Humboldt-Universität zu Berlin
10/2011-07/2015
Bachelorstudium ‘History & Modern Languages (German)’, University of Oxford
Aufsätze
,„The Chronicle Must Tell How It Once Was“: Commercial Sex and Pimping in the Chronicle of Hamburg’s Post-War Vice Police‘, German History, (2023). https://doi.org/10.1093/gerhis/ghad017.
,„Cleaning up the Cityscape“: Managing Commercial Sex and City Space in Cologne, 1956–1972‘, European Review of History: Revue Européenne d’histoire 29, no. 2 (März 2022): 311–30.
Rezension
Rezension: M. Heying, Huren in Bewegung. Kämpfe von Sexarbeiterinnen in Deutschland und Italien, 1980 bis 2001 (Essen, 2019), für Arbeit-Bewegung-Geschichte (Januar 2021).
Interview
‘Die Geschichte der »gewerbsmäßigen Unzucht«’, 13. März 2023. https://www.leibniz-magazin.de/alle-artikel/magazindetail/newsdetails/die-geschichte-der-gewerbsmaessigen-unzucht.
Fürsorglicher Freiheitsentzug in Großbritannien und Deutschland
Das Projekt untersucht Institutionen des fürsorglichen Freiheitsentzugs in Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland im Verlauf des 20. Jahrhunderts. In den Blick rücken eine Reihe von Institutionen, die formal nicht als Gefängnisse galten, jedoch ebenso zur Reformierung, Ausgrenzung oder Freiheitsbeschränkung von Personen eingesetzt wurden, die nicht den gesellschaftlichen Normen entsprachen. Für Großbritannien stehen die kirchlichen Magdalene-Asyle sowie die sogenannten ‘Mother and Baby Homes’ und Institutionen der ‘Female Penitentiary Movement’ im Fokus. In Deutschland bilden vor allem die Erziehungsheime und Arbeitshäuser eine besondere nationale Ausprägung. Das Projekt zeichnet die Entwicklung dieser Institutionen bis in das späte 20. Jahrhundert nach, wodurch die Untersuchung der Entwicklungen in den Kontexten der Nachkriegssozialstaaten und des „Wirtschaftswunders“ möglich wird. Es betrachtet Inhaftierung und Zwang außerhalb des Strafvollzugs im Kontext der von Demokratie und Rechtsstaat versprochenen (und im Grundgesetz festgelegten) Freiheiten und Schutzmaßnahmen. Eine tragende Rolle dabei wird insbesondere der wandelnden Einfluss von Religion und Geschlecht spielen.
Dieses Projekt ist jedoch nicht ein einfache Institutionsgeschichte. Ein zentraler Untersuchungspunkt bleiben die Erfahrungen von Insass*innen sowie deren Verortung in längeren Lebensläufen von Beziehungen zu Wohlfahrtseinrichtungen. Das Projekt verfolgt die Umstände der Einweisung durch Familien, Priester, Sozialarbeiter*innen oder Gerichte, aber auch die Erfahrungen der Insass*innen von Heimen, „Asylen“ und Arbeitshäusern nach, um die vielfältigen Verbindungen zwischen Wohlfahrtssystem und Strafjustiz zu bewerten.
Bearbeiterin: Dr. Annalisa Martin

PD Dr. phil. Frank Möller
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit
Raum 2.07
Domstraße 9a
17487 Greifswald
Tel.: +49 3834 420 3326
Sprechzeit: Mittwoch 14-16 Uhr
Frank Möller ist seit 2006 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Greifswald. 2012/13 und 2013/14 vertritt er jeweils für ein Jahr den Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Christian-Albrechts-Universität Kiel.
2004 habilitierte er an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Arbeit wurde 2005 mit dem Preis der Wolf-Erich-Kellner-Gedächtnisstiftung ausgezeichnet. 2002 bis 2003 arbeitete er an dem DFG Projekt „Quellenedition Gottlieb Christian Schüler“. Zuvor unterrichtete Frank Möller am Heinrich-von-Gagern-Gymnasium Frankfurt am Main. Von 1999 bis 2001 erhielt er ein Forschungsstipendium der Gerda-Henkel-Stiftung. Promoviert wurde er 1994 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wo er von 1993 bis 1998 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut arbeitete. Seine Promotionsarbeit ging aus dem DFG-Projekt „Stadt und Bürgertum im 19. Jahrhundert“ hervor, für das er von 1990 bis 1993 als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitete. Frank Möller studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Politikwissenschaft und des öffentlichen Recht in Frankfurt am Main.
Dissertation: Bürgerliche Herrschaft in Augsburg 1790-1880, München 1998.
Habilitation: Heinrich von Gagern. Eine Biographie. Jena 2004.

PD Dr. phil. Lutz Oberdörfer
Privatdozent
Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit
Raum 2.07
Domstraße 9a
17487 Greifswald
Tel.: +49 3834 420 3321
oberdoeruni-greifswaldde
Sprechzeit: nach Vereinbarung
Oberdörfer, Lutz, geb. 1950 in Arneburg/Altmark. 1971-1975 Studium Geographie/Geschichte an der Universität Greifswald, bis 1978 Forschungsstudent, von 1978-1982 befr. Assistent, 1982/83 unbefr. Assistent und seit 1983 wiss. Oberassistent am Historischen Institut der Universität Greifswald. Promotion 1979, Habilitation 1988/89. Seit 1995 Privatdozent am Historischen Institut.
Dissertation: Die Nordeuropapolitik der Westmächte von Kriegsbeginn bis zum 9.4.1940.
Habilitation: Nordeuropa in der Strategie der Westmächte – besonders Großbritanniens – während des zweiten Weltkrieges.
Professorin Dr. Annelie Ramsbrock

Lehrstuhlinhaberin
Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit
Raum 2.08
Domstraße 9a
17487 Greifswald
annelie.ramsbrockuni-greifswaldde
Tel.: +49 3834 420 3328
Bitte melden Sie sich per E-Mail für die Sprechstunde an!
seit 04/2023
Prorektorin für die Aufgabenbereiche Personalentwicklung, Organisation und Diversität
seit 04/2022
Professorin für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit an der Universität Greifswald
01/2021-03/2022
Leitung der Forschungsabteilung "Regime des Sozialen" am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
08/2020-12/2020
Projektleiterin am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
07/2020
Habilitation an der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin
10/2019-07/2020
Vertretung der Professur für Europäische Kultur- und Zeitgeschichte an der Georg-August-Universität
Göttingen
01/2019-09/2019
Projektleiterin am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
01/2018-04/2018
Visiting Fellow am St Antony's College, University of Oxford
01/2017-12/2018
Forschungsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung
10/2013-10/2021
Lehrbeauftragte an der Humboldt-Universität zu Berlin
04/2010
Dr. phil. an der Freien Universität Berlin
02/2009-12/2016
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZZF Potsdam
05/2007-01/2009
Promotionsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung
01/2006-03/2010
Doktorandin am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin (Prof. Dr. Paul Nolte)
05/2004-04/2007
Koordinatorin des Arbeitsbereichs Internationale Forschungskooperationen am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
04/2002-04/2004
Referentin des Präsidenten am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen (Prof. Dr. Jörn Rüsen)
03/2002
M.A. an der Universität Bielefeld
WS 1998-SoSe 1999
Studium der Neueren Geschichte und Kunstgeschichte, The Johns Hopkins University, Baltimore, USA
SoSe 1996-WS 2002
Studium der Geschichtswissenschaft, Germanistik und Ev. Theologie, Universität Bielefeld
Auszeichnungen und Funktionen
2022
Richard Schmid Preis des Forums Justizgeschichte für das Buch "Geschlossene Gesellschaft"
2017-2019
Forschungsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung
2018
Visiting Fellow am St Antony's College, University of Oxford
seit 2015
Mitherausgeberin der Zeitschrift Werkstatt Geschichte
2012
Geisteswissenschaften International. Preis zur Förderung der Übersetzung geisteswissenschaftlicher Werke
2011
Shortlist des Förderpreises "Opus Primum" der Volkswagen Stiftung für die beste Nachwuchspublikation des
Jahres
2007-2009
Promotionsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung
1998-1999
Stipendiatin des DAAD
1998-2002
Stipendiatin des Evangelischen Studienwerks Villigst
Monographien
Geschlossene Gesellschaft. Das Gefängnis als Sozialversuch – eine bundesdeutsche Geschichte, Frankfurt/Main (S. Fischer Verlag) 2020.
The Science of Beauty. Culture and Cosmetics in Modern Germany, 1750-1930, NewYork (Palgrave-Macmillan) 2015; Taschenbuchausgabe 2016.
Korrigierte Körper. Eine Geschichte künstlicher Schönheit in der Moderne, Göttingen (Wallstein Verlag) 2011.
Herausgeberschaften
Politische Gefangene, Themenheft "WerkstattGeschichte", Heft 80 (mit Gabriele Metzler), Essen 2019.
Fotografien im 20. Jahrhundert. Vermittlung und Verbreitung (mit Annette Vowinckel und Malte Zierenberg), Göttingen (Wallstein), 2013.
Conflicted Memories. Europeanizing Contemporary Histories (mit Konrad H. Jarausch und Thomas Lindenberger), New York (Berghahn Books) 2007; Taschenbuchausgabe 2011.
Die Unruhe der Kultur. Potentiale des Utopischen (mit Jörn Rüsen und Michael Fehr), Weilerswist (Velbrück Verlag) 2004.
Aufsätze
Sich schreibend verbessern. Gefängnisreform und Gefangenenliteratur, in: Marlen Arnolds, Marlene Kirsten, Eva Stubenrauch (Hg.), Zeit | literatur – Gegenwart | geschichte. Gegenwartsliteraturwissenschaft und Zeitgeschichtsforschung, (erscheint) Hannover 2023.
Der Ort des Verhaltens in der juristischen Anthropologie, in: Sophia Gräfe, Georg Toepfer (Hg.), Wissensgeschichte des Verhaltens. Interdisziplinäre Perspektiven, (erscheint) Berlin 2023.
Öffentlichkeit hinter Gittern. Strafvollzug, Medien und Politik in Westdeutschland (1954-1973), in: Jörg Requate, Dirk Schumann, Petra Terhoeven (Hg.), Die (Un)Sichtbarkeit der Gewalt: Medialisierungsdynamiken seit dem späten 19. Jahrhundert, Göttingen 2023, S. 190-206.
Körper, in: Martin Sabrow, Achim Saupe (Hg.), Handbuch Historische Authentizität, erscheint Göttingen (Wallstein) 2022, S. 252-254.
Im Zweifel gegen die Freiheit. Sozialtherapeutische Anstalten zwischen Resozialisierung und Restauration, in: Franz-Werner Kersting, Marc von Miquel, Wilfried Rudloff, Malte Thießen (Hg.), Das Ende der Anstalt? Stationäre Großeinrichtungen, öffentliche Kritik und Deinstitutionalisierung seit den 1970er Jahre, Berlin 2022, S. 251-266.
Unfreiwillig ausgestiegen. Zur Legitimation der Freiheitsstrafe in demokratischen Gesellschaften, in: Petra Terhoeven, Tobias Weidner (Hg). Exit. Ausstieg und Verweigerung in offenen Gesellschaften nach 1945, Göttingen (Wallstein) 2020, S. 114-131.
politische gefangene. Editorial (mit Gabriele Metzler), in: WerkstattGeschichte, politische gefangene, Heft 80, Essen 2019, S. 3-7.
Die Würde des Mannes ist antastbar. 50 Jahre Kastrationsgesetz in Deutschland, 10. März 2019, geschichtedergegenwart.ch/die-wuerde-des-mannes-ist-antastbar-50...
Vom Schlagstock zur Sozialtherapie. Gewalt hinter Gittern in Westdeutschland, in: Zeithistorischen Forschungen/Studies in Contemporary History, Heft 2, 2018, S. 277-301.
Das verlorene Geschlecht. Zur Kastration von Sexualstraftätern nach 1945, in: MarenMöhring, Maria Bühner (Hg.), Europäische Geschlechtergeschichte in Quellen und Essays, Stuttgart (Steiner Verlag) 2018, S. 209-223 (zugleich: Themenportal Europäische Geschichte, www.europa.clio-online.de/essay/id/artikel-3142.)
The "Face of War" in Weimar Visual Culture, in: Jennifer Evans, Paul Betts, Stefan-Ludwig Hoffmann (Hg.), The Ethics of Seeing. Photography and Twentieth-Century German History, New York (Berghahn Books) 2018, S. 57-78.
Lebenslang. Sozialprognose und Kriminalprävention, 1890-1980, in: Malte Thiessen, Nikolai Hannig (Hg.), Vorsorgen in der Moderne: Akteure, Räume und Praktiken, München (Oldenbourg Verlag) 2017, S. 45-62.
Schnittstellen. Der Ausnahmezustand als persönliche Erfahrung und medizinisches Argument im langen 19. Jahrhundert, in: Hannah Ahlheim (Hg.), Gewalt, Zurichtung, Befreiung? Körperliche "Ausnahmezustände" 1880-2000, Göttingen (Wallstein) 2017, S.72-92.
Social Cosmetics. Weimar Beauty Politics between Welfare and Empowerment, in:German History 4/2016, S. 555-578.
Menschliche Dinge und dingliche Menschen. Positionen und Perspektiven (mit Thomas Schnalke und Paula-Irene Villa), in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 3/2016, S. 488-505.
Gewalt und Gefängnis - Metamorphosen einer Wahlverwandtschaft in Westdeutschland, in: Thomas Lindenberge, Martin Sabrow (Hg.), German Zeitgeschichte. Konturen eines Forschungsfeldes, Göttingen (Wallstein) 2016, S. 226-241.
„Der liebe Gott wird korrigiert!“ Schönheitschirurgie in der klassischen Moderne, in: Ada Borkenhagen, Eva Brinkschulte, Jörg Frommer, Elmar Brähler (Hg,),Schönheitsmedizin. Kulturgeschichtliche, ethische und medizinpsychologische Perspektiven, Gießen (Psychosozial-Verlag), 2016, S. 31-40.
Körperpolitik als Sozialpolitik. Die »Entstellungsfürsorge« in der Weimarer Republik, in: Westfälische Forschungen 2015, Themenheft „Inklusion/Exklusion“ hg. von Elsbeth Bösl, S. 131-147.
Präventiver Freiheitsentzug. Sicherungsverwahrung in Deutschland im 20. Jahrhundert, in: Traverse. Zeitschrift für Geschichte – Revue d'histoire, 1/2014, 98-108.
Ästhetische Chirurgie. Zur Entstehung eines modernen medizinischen Konzeptes, in: chirurgische praxis 77/1, 2014, 1-11.
Verwundete Gesichter, verhindertes Sehen. Medizinische Fotografien des Ersten Weltkriegs, in: Annelie Ramsbrock, Annette Vowinckel, Malte Zierenberg (Hg.), Fotografien im 20. Jahrhundert. Verbreitung und Vermittlung, Göttingen (Wallstein)2013, S. 175-201.
Bildagenten und Bildformate. Ordnungen fotografischer Sichtbarkeit (mit Malte Zierenberg und Annette Vowinckel), in: Annelie Ramsbrock, Annette Vowinckel, Malte Zierenberg (Hg.), Fotografien im 20. Jahrhundert. Verbreitung und Vermittlung,Göttingen (Wallstein) 2013, S. 7-17.
Rationalitäten der Schönheit. Wissenschaftliche Kosmetik zwischen Aufklärung und Weltwirtschaftskrise, in: Historische Anthropologie 1/2013, S. 103-126.
Physische Form und seelisches Leid. Zur medizinischen Indikation von Schönheitsoperationen um 1900, in: KM Magazin, Nr. 75, Januar 2013, S. 5-11.
Krise der "natürlichen" Ordnungen: Körper und Geschlecht. Einführung, in: Thomas Mergel (Hg.), Krisen verstehen. Historische und kulturwissenschaftliche Annäherungen, Frankfurt/Main (Campus) 2012, S. 199-203.
Jacques Joseph (1865-1934). Ein Streifzug durch die Geschichte der Schönheitschirurgie, in: L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung, www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de, 2010.
Interviews
Fritz Bauer Forum, SCHULD. STRAFE. RECHT? Der Podcast zu Strafe und Strafvollzug, Gespräch mit Thomas Galli (21. April 2023)
Arte, „Weggesperrt - Bürger hinter Gittern“ (Regie: Johann von Mirbach), Interview (20. September 2022)
Forum JustizGeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin, Podiumsdiskussion "Geschlossene Gesellschaft" (20. Januar 2021)
Deutschlandfunk, Theatergruppe im Gefängnis. Flucht in eine andere Rolle (15. Januar 2021)
3Sat, Sendung: Kulturzeit, Interview zum Thema „Das Böse“ (16. Dezember 2020)
Aktionstage-Gefängnis, Interview zum Buch „Geschlossene Gesellschaft“ (9. November 2020)
Radio Horeb, Sendung: Knast- und Szenefunk, Interview zur Resozialisierungsproblematik (29. September 2020)
L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung, Format: „Zu Gast bei L.I.S.A“, Interview zum Buch (24. September 2020)
Deutschlandfunk Kultur, Sendung: Andruck – Das Magazin für Politische Literatur, Rezension und Interview zum Buch „Geschlossene Gesellschaft“ (31. August 2020)
Deutschlandfunk Kultur, Sendung: Zeitfragen, Interview zum Buch „Geschlossene Gesellschaft“ (24. August 2020)
Deutschlandfunk Kultur, Sendung: Aus Kultur und Sozialwissenschaften, Interview zum Buch „Geschlossene Gesellschaft“ (20. August 2020)
Deutschlandfunk Kultur, Sendung: Lesart, Interview zum Buch „Geschlossene Gesellschaft“ (25. Juli 2020)
Deutschlandfunk Nova, Sendung: Eine Stunde Talk, Gespräch zum Thema Resozialisierung in Gefängnissen (23. Juli 2020)
WDR 3 - Kultur am Mittag: Interview zum Buch "Geschlossene Gesellschaft. Das Gefängnis als Sozialversuch - eine bundesdeutsche Geschichte" (02. Juli 2020)
Deutschlandfunk, Sendung: Mikrokosmos – die Kulturreportage, Thema: Theatergruppe im Gefängnis – Flucht in eine andere Rolle (13. Dezember 2019)
L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung, „Der Strafvollzug ist der Lackmustest einer Gesellschaft", Interview über Resozialisierung in westdeutschen Gefängnissen (17. Januar 2017)
3sat, Sendung: nano, Thema: "Pionier der plastischen Chirurgie. 'Nasen-Joseph' gab Soldaten wieder ein Gesicht, TV-Interview (01. Juli 2016)
Deutschlandfunk, Sendung: Aus Kultur- und Sozialwissenschaften, Thema: Wandel der Verhaltensforschung, Bericht und Interview (10. Dezember 2015)
Deutschland Radio Wissen, Sendung: Einhundert: Geschichten vom Krieg, „Jacques Joseph - Das zweite Gesicht“, Bericht und Interview (27. Juni 2014)
Deutschland Radio Wissen, „Über die Geschichte der Körper-Optimierung“, Interview (25.11.2013)
RBB Fernsehen, Sendung: OZON, „Geschichte des schönen Scheins“, Interview (23. April 2012)
L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung, „Bereits im Mittelalter wurden Nasen ersetzt", Interview (03. April 2012)
ORF Kultur, Sendung: Passagen, „Die Versprechen der Schönheit“, Aufzeichnung einer Podiumsdiskussion im Parlament Wien (06. Februar 2012)
Deutschland Radio Wissen: „Krieg und Heilkunst. Medizin als Waffe“, Interview (19.Januar 2012)
Deutschland Radio Wissen: „Krieg und korrigierte Körper“, Interview (05. August 2011)
WDR 3 Resonanzen: "Korrigierte Körper - eine Geschichte künstlicher Schönheit in der Moderne", Interview zum Buch (16. Mai 2011)
Der Süchtige. Eine transnationale Figur der Moderne
Die Ordnung einer Gesellschaft wird durch diejenigen Menschen bestimmt, die in ihr leben. Zugleich bringen Gesellschaften jedoch menschliche Figuren hervor, die Teile des Sozialen veranschaulichen und als „Sozialfiguren“ einen Referenzpunkt gesellschaftlicher Selbstverständigung bilden. Der Süchtige ist eine solche Sozialfigur, die in der westlichen Moderne des 19. Jahrhunderts entworfen wird und in der sich gesellschaftliche Ängste und Krisenwahrnehmungen in emblematischer Weise verdichten. Unabhängig davon, in welcher Weise der Süchtige seitdem beschrieben wurde, ob als Einsamer, Fremder oder Kranker, als Lebemann oder Psychopath, als Haltloser, Verbrecher oder als Opfer ärztlicher Kunstfehler und drogenbasierter Kriegsstrategien – stets bestimmte seine Charakterisierung den staatlichen und gesellschaftlichen Umgang mit psychotropen Stoffen wesentlich. Ein Portrait des Süchtigen, wie es hier für die westliche Welt des 19. und 20. Jahrhundert entworfen werden soll, ist also mehr als die Geschichte einer transnationalen Subjektivierungsform. Es berührt zugleich die Frage danach, in welchem Maße diejenigen Gesellschaften, die den Süchtigen als die beunruhigende andere Seite der eigenen Kultur entwarfen, Drogenpolitik immer auch als Teil ihrer Identitätspolitik betrieben.
Bearbeiterin: Prof. Dr. Annelie Ramsbrock

Naima Tiné, M.A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit
Raum 2.10
Domstraße 9a
17487 Greifswald
Tel.: +49 3834 420 3325
seit 04/2022
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit an der Universität Greifswald
2019-2022
Masterstudium Transkontinentale Europäische Geschichte der Moderne, Universität Göttingen
2015 -2021
Studentische Hilfskraft und Tutorin am Center for Modern Indian Studies, Mitarbeit in dem Projekt MIDA (Modernes Indien in deutschen Archiven)
2015-2017
Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes
2013-2018
Bachelorstudium der Interdisziplinären Indienstudien am Center for Modern Indian Studies, Universität Göttingen
Timurs Herrschaft: Marxismus und antikoloniale Kämpfe in Indien (mit Karl Müller-Bahlke), in: Cédric Wermuth, Beat Ringger (Hg.), MarxNoMarx. 33 Linke zur Frage, wie das Werk von Marx heute fruchtbar gemacht werden kann, Zürich 2018, S.125-133.
„But now they sit, from the race of the Bramans to the Pareier, compliantly on the graves”: Social History in the Letters of the Danish-Halle Missionaries (mit Karl Müller-Bahlke), in: Ravi Ahuja, Martin Christof-Füchsle (ed.): A Great War in South India: German Accounts of the Anglo-Mysore Wars, 1766-1799, Berlin 2019, S.357-368.