Geländearbeiten

 

 

 

Die Geländearbeiten konzentrieren sich auf zwei Regionen, in denen Moorfundplätze ein besonders umfangreiches „Archiv“ an archäologischen Informationen überliefert haben, und zwar auf das Gebiet zwischen oberer Wolga und oberer Suchona im europäischen Russland, und auf den mittleren Transural bei Ekaterinburg.

Seit 2011 widmet sich die deutsch-russische Forschergruppe darüber hinaus einer Reihe von Fundplätzen an der Vologda im Becken der oberen Suchona.

 

Für die erste gemeinsame Feldkampagne auf einem dieser Plätze im Herbst 2011 ist eine geomorphologische Bestandsaufnahme der Ufersituation, in der sich bis zu 3 m starke archäologische Schichtpakete mit einer umfangreichen steinzeitlichen Stratigraphie akkumuliert haben, geplant.

Seit 2009 kooperieren die deutschen und russischen Wissenschaftler außerdem bei der Erforschung stratifizierter Feuchtbodenplätze im Transural.

 

Die Schlüsselfundstelle Beregovaja 2 bei Ekaterinburg, deren Stratigraphie bereits in der ausgehenden Eiszeit einsetzt und eine umfangreiche Abfolge mesolithischer und neolithischer Schichten umfasst, bietet mit ihrem außergewöhnlichen Erhaltungszustand beste Voraussetzungen für die interdisziplinären Forschungen. Mit zahlreichen Knochen- und Geweihgeräten kann die im mittleren Ural wenig belegte Butovo-Kultur erstmals näher charakterisiert werden. Im Jahre 2009 gelang es Prof. Dr. Michail Žilin u.a. ein Depot von ausgezeichnet erhaltenen Knochenspitzen in den Abfallschichten nahe dem ehemaligen Seeufer zu dokumentieren. Ein Beitrag der deutschen Projektpartner war neben naturwissenschaftlichen Analysen auch die Erstellung eines digitalen Geländemodells der Fundplatzumgebung.