Projekte der Ur- und Frühgeschichte

Schlachtfeld der Bronzezeit im Tollensetal

In den letzten Jahren wurden bei archäologischen Untersuchungen an Land und unter Wasser wiederholt menschliche Überreste (u.a. mit Verletzungsspuren) sowie Waffenreste entdeckt. Naturwissenschaftliche Datierungsverfahren bestätigten, dass die menschlichen Überreste in die Bronzezeit gehören. Die Fundstelle wird nun in einem gemeinsamen Forschungsprojekt des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege und der Universitäten Greifswald und Rostock untersucht.

Ausgrabungen auf dem steinzeitlichen Fundplatz Dąbki

An der polnischen Ostseeküste nahe Koszalin wurden 1979 bis 1985 durch J. Ilkiewicz Ausgrabungen am steinzeitlichen Moorfundplatz Dąbki durchgeführt. Dank hervorragender Erhaltungsbedingungen gelang die Bergung eines bedeutenden Fundkomplexes des späten Mesolithikums und frühen Neolithikums. Seit 2004 werden neue Grabungsarbeiten durch ein deutsch-polnisches Team durchgeführt.

Spuren des frühen Modernen Menschen bei Friedrichsdorf

An exponierter Stelle an einem Talhang bei Frankfurt konnte dank des Einsatzes ehrenamtlicher Denkmalpfleger eine außergewöhnliche Fundstelle eiszeitlicher Jäger aufgedeckt werden. Der kleine Lagerplatz mit Feuerstelle wird seit 2010 durch die Universität Greifswald in Kooperation mit dem Landesamt für Bodendenkmalpflege Hessen untersucht.

Mesolithische Bestattung Groß Fredenwalde

Die Mehrfachbestattung von Groß Fredenwalde (Lkr. Uckermark) ist wohl das bedeutendste mittelsteinzeitliche Grab Norddeutschlands. Hier hat die Universität Greifswald in Kooperation mit dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege unter der Leitung von Andreas Kotula M.A. eine Nachuntersuchung durchgeführt.

Steinzeitliche Innovationen im Norden und ihre östlichen Wurzeln

Einflüsse aus dem Osten haben bei steinzeitlichen Innovationen wie der Mikroklingenindustrie, dem Beilschliff und der ersten Keramik im Norden Europas eine bedeutende Rolle gespielt. In unserem Projekt werden die Beziehungen zwischen den westlichen Regionen Russlands und dem Ostseeraum im Zeitraum von ca. 10.000 bis 4.000 v. Chr. auf einer neuen, verlässlichen und methodisch umfassenden Datengrundlage erforscht.

Silberschatz von Anklam

Der Raum Anklam ist ein frühmittelalterliches Siedlungszentrum. Über seine skandinavische Niederlassung bei Menzlin bestand eine direkte Anbindung an den von den Wikingern dominierten Ostseehandel. Zahlreiche Importgegenstände kamen damals in die Anklamer Region und werden heute von den Archäologen und den ehrenamtlichen Helfern geborgen. Ende 2008 wurde bei Anklam ein Hortfund des frühen 9. Jahrhunderts lokalisiert. In Kooperation mit dem Landesamt für Kultur und Denkmalpflege und der ehrenamtlichen Detektorgruppe erfolgte Ende August 2010 eine intensive Nachsuche auf dem Gelände der Fundstelle. Dabei konnten rund 80 Fundstücke geborgen werden.

Experimentalarchäologie: Einbaumprojekt

Im Rahmen des von Greifswalder Studenten initiierten Projektes „Tradition und Meer“ wurde in der Projektwoche 2011 ein Einbaum mit steinzeitlichen Werkzeugen nachgebaut. Nach dem erfolgreichen Stapellauf sollen bald Testfahrten folgen.

Systematische Begehungen auf dem slawischen Burgwall in Schwerinsburg

Der slawische Burgwall von Schwerinsburg, Lkr. Ostvorpommern, ist im Gelände nur noch als unscheinbare Erhebung sichtbar. Aus der Luft erkennt man großflächige Verfärbungen als Reste aufgepflügter Kulturschichten sowie als helle Struktur die Spuren des äußeren Ringwalles. Systematische Begehungen der Fläche in Kooperation mit dem Landesamt für Kultur und Denkmalpflege und der ehrenamtlichen Detektorgruppe erbrachten rund 2.000 Einzelfundstücke.