Entdeckung des Fundplatzes und Verlauf der Erforschung

Die Entdeckung dieses bedeutenden bronzezeitlichen Fundplatzes ist dem ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger R. Borgwardt zu verdanken, der 1996 einen menschlichen Oberarmknochen mit eingeschossener Flintpfeilspitze und eine Holzkeule im Uferbereich der Tollense entdeckte und meldete. 1999 konnte er eine zweite Holzwaffe und weitere Skelettreste, teilweise erneut mit Verletzungsspuren, bergen.

Bereits 1996 wurden erste archäologische Untersuchungen am Fundplatz durchgeführt; seit 2007 wird das Areal unter Leitung des Landesamtes für Kultur- und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern und der Abt. Ur- und Frühgeschichte der Universität Greifswald/NLD Hannover systematisch erforscht.

14C-Datierungen bestätigten die chronologische Einordnung der Skelettreste in die Bronzezeit um ca. 1300-1250 v. Chr. Das Auftreten zahlreicher Verletzungen an den Skelettresten, Waffenfunde (Holzkeulen, Pfeilspitzen aus Flint und Bronze) sowie eine nachgewiesene Dominanz junger Männer unter den analysierten Individuen lassen vermuten, dass es sich um die Überreste eines bronzezeitlichen Gruppenkonfliktes („Schlachtfeld“) im Tollensetal handelt.

Die neuen Untersuchungen verschiedener Fachdisziplinen – 2009 gefördert durch das Kultusministerium Mecklenburg-Vorpommern, seit 2010 gefördert durch die DFG – sollen dieser Hypothese nachgehen und u.a. die Ausdehnung des Fundplatzes und die Entstehung der Fundsituation klären.