Systematische Begehungen auf dem slawischen Burgwall bei Schwerinsburg

Luftbild des Burgwalls (Foto F. Ruchhöft).

Der altslawische Burgwall von Schwerinsburg, Lkr. Ostvorpommern, liegt auf einer Grundmoränenscholle inmitten einst unzugänglicher Moore am äußersten Südrand der frühslawischen Siedlungskammer des Peenegebietes. Die Burg ist im Gelände nur noch als unscheinbare Erhebung sichtbar. Aus der Luft erkennt man großflächige Verfärbungen als Reste aufgepflügter Kulturschichten sowie als helle Struktur die Spuren des äußeren Ringwalles.

GIS-Höhenmodell des Burgwalls (Grafik A. Kotula).

Systematische Begehungen der Fläche in Kooperation mit dem Landesamt für Kultur und Denkmalpflege und der ehrenamtlichen Detektorgruppe erbrachten rund 2.000 Einzelfundstücke. Jedes Fundstück wurde mit GPS lagegenau eingemessen und gibt nun Einblicke eine Struktur der Anlage. Rund 1.400 Keramikscherben belegen eine Nutzungszeit des Walles vom ausgehenden 9. bis zum 12. Jahrhundert. Zum Metallsachgut gehören zahlreiche eiserne Gebrauchsgegenstände wie Messer, Schnallen und Nieten. Gegenstände aus Bronze und Silber wie das Fragment einer gravierten Bronzeschale aus der Zeit um 1100 oder das Fragment eines arabischen Dirhems aus dem 9. Jahrhundert. Mit Hilfe der Totalstation mit GPS-gestütztem Rover ist ein hochauflösendes Geländemodell erstellt worden.