PD Dr. phil. Hedwig Richter

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit
Domstraße 9a
17487 Greifswald

 

Vita

PD Dr. Hedwig Richter ist Assistentin am Arbeitsbereich für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit. Von 2009-2011 arbeitete sie an der Universität Bielefeld als Postdoc an der von der Exzellenzinitiative des Bundes geförderten Graduate School in History and Sociology. 2008 wurde sie an der Universität Köln promoviert; für ihre Dissertation erhielt sie den Offermann-Hergarten-Preis der Universität Köln. Im gleichen Jahr forschte sie als Postdoc an der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Prag. 2005 und 2011 war sie Fellow am Deutschen Historischen Institut, Washington DC. Sie studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie in Heidelberg, Belfast (Queen’s University) und Berlin (Freie Universität). Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören amerikanische und deutsche Geschichte, internationale Geschichte, Migration, Gender, Religionsgeschichte und Demokratiegeschichte. Hedwig Richter hat das zweite Staatsexamen für gymnasiales Lehramt in den Fächern Geschichte/Politik und Deutsch. Seit 2014 ist sie im Vorstand des Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung. Als freie Journalistin schrieb sie u. a. für die taz, die Frankfurter Rundschau und die Berliner Zeitung. Zu ihren Publikationen gehören „Voting for Hitler and Stalin. Elections under 20th century dictatorships. Campus/Chicago University Press, 2011 (zus. mit Ralph Jessen)“, „Der Protestantismus und das linksrevolutionäre Pathos. Der Ökumenische Rat der Kirchen in Genf im Ost-West-Konflikt in den sechziger und siebziger Jahren, in: Geschichte und Gesellschaft 3 (2010), S. 408–436; „Die DDR (= UTB Profile). Paderborn: Schöningh, 2009”.
 
Dissertation: (ausgezeichnet mit dem Offermann-Hergarten-Preis der Universität Köln): Pietismus im Sozialismus. Die Herrnhuter Brüdergemeine in der DDR (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Band 186). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2009.

Forschungsprojekt

Kulturgeschichte der Wahlen. Funktionen und Bedeutungen von politischen Wahlen in Deutschland und den USA im 19. Jahrhundert.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts spielten Wahlen weder in Deutschland noch in den USA eine nennenswerte Rolle. Nach dem Ersten Weltkrieg aber standen Wahlen im Zentrum der Politik, und in beiden Ländern durfte die überwältigende Mehrheit der Menschen an die Urnen gehen. Wie lässt sich diese Erfolgsgeschichte politischer Wahlen erklären? Für die Analyse dieser Fragestellung sollen die diversen Funktionen und Bedeutungen der Wahlen untersucht werden. Wahlen, so eine der Hypothesen, bewährten sich nicht nur als Herrschaftsinstrument der Massen, sondern ebenso als Disziplinierungsinstrument der Herrschenden. Politische Wahlen lassen sich auch als eine (moderne, zeitgemäße) Unterwerfung des Volkes unter die Obrigkeit interpretieren.