Naima Tiné, M.A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit

Raum 2.13
Domstraße 9a
17487 Greifswald

Tel.: +49 3834 420 3325

naima.tine@uni-greifswald.de

Vita

seit 04/2022
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit an der Universität Greifswald

2019-2022
Masterstudium Transkontinentale Europäische Geschichte der Moderne, Universität Göttingen

2015 -2021
Studentische Hilfskraft und Tutorin am Center for Modern Indian Studies, Mitarbeit in dem Projekt MIDA (Modernes Indien in deutschen Archiven)

2015-2017
Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes

2013-2018
Bachelorstudium der Interdisziplinären Indienstudien am Center for Modern Indian Studies,
Universität Göttingen

Vita

Publikationen

Timurs Herrschaft: Marxismus und antikoloniale Kämpfe in Indien (mit Karl Müller-Bahlke), in: Cédric Wermuth, Beat Ringger (Hg.), MarxNoMarx. 33 Linke zur Frage, wie das Werk von Marx heute fruchtbar gemacht werden kann, Zürich 2018, S.125-133.

„But now they sit, from the race of the Bramans to the Pareier, compliantly on the graves”: Social History in the Letters of the Danish-Halle Missionaries (mit Karl Müller-Bahlke), in: Ravi Ahuja, Martin Christof-Füchsle (ed.): A Great War in South India: German Accounts of the Anglo-Mysore Wars, 1766-1799, Berlin 2019, S.357-368.

Publikationen

Forschungsprojekte

Die Geburt der modernen Welt. Reproduktionsmedizin und Kapitalismus um 1900

Ausgehend von der These, dass die Rationalisierung und Standardisierung der ökonomischen Produktionsweise im 19. und frühen 20. Jahrhundert ihr gesellschaftspolitisches Pendant in der Medikalisierung der biologischen Reproduktionsweise fanden, untersucht das Promotionsprojekt die Entstehung und Entwicklung von Gynäkologie und Geburtshilfe um 1900 sowie Debatten um Reproduktion innerhalb Arbeiter*innenklasse. An der Schnittschnelle von Arbeits-, Körper- und Medizingeschichte angesiedelt, wird Reproduktion als eine spezifische Form der Arbeit begriffen, die im Zuge medizinischer Professionalisierungen um den weiblichen Körper herum neu justiert und organisiert wird. Welchen Einfluss diese Entwicklung konkret auf die Organisation des Kinderkriegens hatte, ist die leitende Frage des Projekts. Inwieweit wurde die Figur der Patientin neu entworfen, inwieweit die des Arztes, und die der Hebamme? Wie veränderte sich der medizinische Blick auf den schwangeren Körper, wie auf den Vorgang der Geburt und dessen konkreten Ablauf, aber auch auf den Ort des Gebärens? Inwieweit lässt sich mit der Verschiebung der Hausgeburt zum Geburtshaus eine Vergeschlechtlichung der Raum(-Aufteilung) beobachten? Welche Rolle spielte Reproduktionsmedizin für Arbeiterinnen und wie wurde sie politisch verhandelt? Aus welcher Machtposition und mithilfe welcher Mittel werden Reproduktionsvorgänge durchgesetzt, beeinflusst und angeeignet aber auch verhindert? Schließlich: Inwieweit repräsentiert die Geburt des Einzelnen die Geburt der modernen Welt an der Schwelle zum 20. Jahrhundert?