Dr. phil. Stefanie Eisenhuth
Forschungsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung
seit 06/2009
Habilitandin an der Universität Greifswald, Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit und Forschungsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung
11/2022-5/2023
Post-Doc Research Fellow, Point Alpha Research Institute, Geisa
seit 2017
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, Abteilung I (Kommunismus und Gesellschaft)
2018-2022
Leitung der Öffentlichkeitsarbeit am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
2018
Promotion, Humboldt-Universität zu Berlin, Titel der Promotionsschrift: »Die Schutzmacht. Eine Geschichte der amerikanischen Militärpräsenz in West-Berlin, 1945-1994« Humboldt-Universität zu Berlin, (Gesamtprädikat: summa cum laude)
2017-2018
Koordinatorin der Graduiertenförderung am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
2014-2018
Museumsreferentin am Haus der Geschichte der Bundesrepublik, Standort Berlin
2013
Visiting Scholar & Research Fellow an der University of North Carolina at Chapel Hill (USA), Department of History
2012
Doctoral Fellow am German Historical Institute Washington, DC (USA)
2011-2018
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin, Lehrstuhl für Neueste und Zeitgeschichte
2011
Magistra Artium, Neuere und Neueste Geschichte und Kultur-wissenschaft, Humboldt-Universität zu Berlin
2009-2010
Projekt-Tutorin an der Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Kulturwissenschaft
2008-2009
Projekt-Assistentin bei der Ausstellung „20 Jahre Friedliche Revolution“, Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., Berlin
2006-2011
Studium der Neueren und Neuesten Geschichte sowie der Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin
Stipendien und Auszeichnungen
2023 Forschungsstipendium der Gerda Henkel Stiftung
2022 Forschungsstipendium des Point Alpha Research Institute
2017 Fakultätspreis für gute Lehre, Humboldt-Universität zu Berlin, Phil. Fak.
2013 International Research Award des Caroline von Humboldt Grant Program
2012 Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD)
2012 Stipendiatin der Bosch Foundation
2012 Doctoral Fellow des German Historical Institute Washington, DC
Monografien
Die Schutzmacht. Die Amerikaner in Berlin, 1945-1994, Göttingen 2018.
Die DDR im Jahr 1987. Zwischen Verheißung und Verfall, Erfurt 2018.
West-Berlin und der Umbruch in der DDR. Grenzübergreifende Wahrnehmungen und politische Verhandlungen 1989, Berlin 2012.
Herausgeberschaften
mit Frank Bösch, Hanno Hochmuth und Irmgard Zündorf: Public Historians. Zeithistorische Interventionen nach 1945, Göttingen 2021.
mit Konrad H. Jarausch und Scott Krause: Cold War Berlin: Confrontations, Cultures and Identities, London 2021.
mit Martin Sabrow: Schattenorte. Stadtimages und Vergangenheitslasten, Göttingen 2017.
mit Martin Sabrow und Hanno Hochmuth: West-Berlin, Themenheft, Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 2/2014, Online-Ausgabe: https://zeithistorische-forschungen.de/2-2014.
Aufsätze
Tourism through the Iron Curtain, Traveling from West to East Germany
[in Arbeit; angenommen von: Journal of Tourism History]
Visuelle Spuren des Westens auf DDR-Schmalfilmen, in: Die DDR im Schmalfilm, 17. Juli 2022, URL: https://ddr-im-schmalfilm.de/visuelle-spuren-des-westens
Annäherung an widersprüchliche Zeiten. West-Berlin in den 1970er- und 1980er-Jahren, in: Annette Dorgerloh und Axel Klausmeier (Hg.), Kunst und Kirche im Schatten der Mauer. Aktionen in der Evangelischen Versöhnungsgemeinde Berlin-Wedding, Berlin 2022, S. 21–34.
Talking about a Revolution: Die öffentliche Erinnerung an »1989« im Wandel, in: Frank Bösch, Stefanie Eisenhuth, Hanno Hochmuth und Irmgard Zündorf (Hg.): Public Historians. Zeithistorische Interventionen nach 1945, Göttingen 2021, S. 384-400.
»1945: Das US-Militär in Dahlem - ein Hauptquartier entsteht«, »Die Berlin-Blockade 1948/49 – Geschichte, Mythos, Identitätsstiftung« und »›Bewahrer unserer Freiheit‹ – Lucius D. Clay«, in: Dennis Brzek, Junia Thiede (Hg.), In Medias Res #1: Histories Read Across, Mailand 2021.
The Divided Memory of a Divided City, in: Konrad H. Jarausch, Stefanie Eisenhuth und Scott Krause (Hg.), Cold War Berlin: Confrontations, Cultures and Identities, London 2021, S. 207–221.
mit Konrad H. Jarausch und Scott H. Krause, Introducing Cold War Berlin, in: dies. (Hg.), Cold War Berlin: Confrontations, Cultures and Identities, London 2021, S. 1–11.
Geteilte Erinnerungen an eine geteilte Stadt. Berlin im kollektiven Gedächtnis, in: Frank Bösch und Martin Sabrow (Hg.), ZeitRäume. Potsdamer Almanach des Zentrums für Zeithistorische Forschung 2020, Göttingen 2020, S. 61–74.
25 Jahre Abzug der Alliierten – ein vergessenes Berliner Jubiläum?, in: Zeitgeschichte-online, Bildgeschichten 2019, Dezember 2019, URL: https://zeitgeschichte-online.de/editorial/bildgeschichten-2019-teil-4
»A Hot Time in the Town of Berlin?« Deutsch-amerikanische Paarbeziehungen in der Nachkriegszeit, in: zeitgeschicht | online, April 2019, URL: https://zeitgeschichte-online.de/geschichtskultur/hot-time-town-berlin.
Westbesuch aus Übersee: US-Amerikaner in Ost-Berlin, in: Jürgen Danyel (Hg.), Ost-Berlin: 30 Erkundungen, Berlin 2019, S. 421–431.
Freizeit beim Feind. US-Amerikanische Soldaten in Ost-Berlin, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 15 (2018)1, S. 11–39, URL: http://www.zeithistorische-forschungen.de/1-2018/id=5555.
Im Schatten des »Schutzwalls«. Der Weg West-Berlins von der »Frontstadt« zur »Latzhosen-Metropole«, in: Gerhard Sälter/Manfred Wichmann (Hg.), Am Rand der Welt. Die Mauerbrache in West-Berlin in Bildern von Margret Nissen und Hans W. Mende, Berlin 2018, S. 10–15.
mit Scott Krause: Negotiating Cold War Legacies. The Discursive Ambiguity of Berlin’s Memory Sites, in: Karin Bauer/Jennifer Hosek (Hg.), Cultural Topographies of the New Berlin, Oxford/New York 2018, S. 130–154.
Leben mit der »Schutzmacht«. Die amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin, in: Deutschland Archiv, 1.12.2017, Online-Ausgabe.
Reiseziel: Schattenort. Überlegungen zum »Dark Tourism« nach einer Reise in den Süden Europas, in: Martin Sabrow, Stefanie Eisenhuth (Hg.), Schattenorte. Stadtimage und Vergangenheitslasten, Göttingen 2017, S. 24–39.
mit Konrad H. Jarausch und Hanno Hochmuth: Alles andere als ausgeforscht. Aktuelle Erweiterungen der DDR-Forschung, in: Deutschland Archiv, 11.1.2016, Online-Ausgabe.
mit Martin Sabrow: West-Berlin - eine historiographische Herausforderung, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 11 (2014) 2, URL: http://www.zeithistorische-forschungen.de/2-2014/id=5090, Druckausgabe: S. 165–187.
mit Scott Krause: Inventing the »Outpost of Freedom«. Transatlantic Narratives and the Historical Actors Crafting West Berlin’s Postwar Political Culture, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 11 (2014) 2, URL: http://www.zeithistorische-forschungen.de/2-2014/id=5093, Druckausgabe: S. 188–211.
9. November 1989: Achtung! Sie verlassen jetzt West-Berlin, in: Jens Schöne (Hg.), Revolution. Die DDR im Jahr 1989, Schriftenreihe des Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Bd. 29, Berlin 2010, S. 48–70.
„Schönheit für alle!“
Attraktivität und Distinktion im Staats- und Postsozialismus
„Schön sein – welche Frau möchte es nicht!“ war am 31. Juli 1955 im Neuen Deutschland zu lesen. „Das ist in Paris nicht anders als in Berlin. Es ist in New York ebenso wie in Wien und auch in Moskau.“ Doch während im Westen Unternehmen aus „einer kleinen weiblichen Schwäche [...] Profite schlagen“ würden, denke im Moskauer Institut für Medizin und Kosmetik niemand „an das Geld“. Hier versuche man lediglich jenen Menschen zu dienen, „deren Beruf ein anständiges Äußeres erfordert“. Auch in der DDR wurde das Streben nach Schönheit weder pauschal als Eitelkeit und Luxus kritisiert noch als bürgerliche Verhaltensweise und Hang zum Individualismusdiffamiert. Stattdessen fand ab den 1950er-Jahren eine Verständigung über die politische und soziale Bedeutung körperlicher Attraktivität statt.Schönheit wurde zum sozialen Kapital erhoben und die Möglichkeit ihrer Herstellung als Facette von Sozialpolitik diskutiert. Alle Menschen sollten gleichermaßen ihre äußere Erscheinung optimieren können. Ein gepflegtes Äußeres galt nicht nur als Ausdruck eines „kulturvollen“ Lebensstils, sondern zudem als Beweis für die Errungenschaften des Sozialismus.
Diese Beobachtungen aufgreifend fragt die Studienach den politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Prämissen, die Schönheitsideale und -praktiken in der DDR sowie deren kontinuierliche Aushandlungsprozesse bestimmten. Dabei liegt ein breites Verständnis von Schönheitshandeln zugrunde – von der Gesichts-, Haar- und Körperpflege über die Wahl der Kleidung bis hin zur Arbeit am eigenen Körper mittels Sport, Diät oder ästhetischer Chirurgie.Gab es eine DDR-spezifische oder gar eine sozialistische Schönheitskultur und wenn ja, welchen Körperidealen folgte sie? Inwiefern prägten die wirtschaftliche Situation und ideologische Leitbilder ästhetische Entscheidungen, und erfuhren diese einen Wandel, als die SED-Herrschaft erodierte? Wie funktionierte Distinktion in einer Gesellschaft, deren Ziel die Überwindung von Klassenunterschieden war: Erlaubten Frisur oder Kleidung dennoch Rückschlüsse auf den sozialen Status?
Zunächst fragt die Studie in einer top-down Perspektive, welche Vorstellungen von Schönheit zu welchem Zeitpunkt wie kommuniziert wurden und welche Praktiken zur Herstellung von Schönheit als legitim galten. Hierfür werden insbesondere Zeitungen und Zeitschriften, aber auch Ratgeberliteratur und Ratgebersendungen in Funk und Fernsehen als Quellen in den Blick genommen. Im nächsten Schritt wird untersucht, wie vor allem Frauen sich zu den kommunizierten Idealen verhielten und welche eigensinnigen Praktiken sie entwickelten. Für diese Perspektive werden unter anderem Ego-Dokumente untersucht und Zeitzeuginnen-Gespräche geführt.
Bearbeiterin: Dr. Stefanie Eisenhuth